Der Duft von Waldluft steigt einem in die Nase, wenn man das Mooserie-Atelier von Daniela Stattmann im Zentrum von Mondsee betritt. Ein paar Meter weiter zeigt sich, woher der erdige Geruch kommt. In der angrenzenden Werkstatt steht ein riesiger Sack, bis oben gefüllt mit Moos. Eine Mitarbeiterin holt ein kleines Moosteil nach dem anderen heraus und fügt es in einen schlichten Holzrahmen ein. Wenn es fertig ist, wird es eines von vielen verschiedenen Wand- und Deckenobjekten sein, die ein Stück Natur ins Haus bringen sollen, sagt Daniela Stattmann.
Vor bald vier Jahren hat sich die Mondseerin dem Moos verschrieben. Damals noch gemeinsam mit einer Bekannten, deren Kind den gleichen Kindergarten besuchte wie ihr eigenes. "Wir sind zum Reden gekommen, die Idee war geboren und schließlich haben wir es angepackt und uns selbstständig gemacht."
Seit damals ist viel Moos durch die Hände von Stattmann und ihren Mitarbeitern gegangen. Die eigenen vier Wände als Firmenstandort haben inzwischen ausgedient. Die Mooserie hat ihr neues Zuhause in einem Geschäftshaus in der Herzog-Odilo-Straße gefunden. Auch die Klientel hat sich weiterentwickelt. "Wir haben ja mitten in der Coronazeit begonnen. Damals waren es vor allem Aufträge von Privatkunden, die ihr Zuhause verschönern wollten." Inzwischen verzeichnet die Mooserie über 80 Prozent Firmenkunden. Darunter seien viele regionale Unternehmen wie der Faserproduzent Lenzing AG oder MIBA, ein führendes Unternehmen in der Fahrzeugindustrie. Große Aufträge, die das junge Unternehmen direkt herausforderten. "Denn das hieß für uns, innerhalb einiger Wochen Hunderte Stücke aus Moos herzustellen." Doch die Herausforderung wurde mit einigen Extraschichten bewältigt. Heute beschäftigt Daniela Stattmann zwei Mitarbeiterinnen für die Produktion.
Inzwischen bleibt Stattmann kaum noch Zeit, selbst zum Moos zu greifen. Denn seit Anfang des Jahres führt sie die Mooserie allein. "Ich bin jetzt vor allem bei den Kunden und erarbeite mit ihnen gemeinsam die passenden Dekostücke für ihre Räumlichkeiten." Das reicht von der Gestaltung von Hotellobbys bis zur Ausstattung von Besprechungs- und Geschäftsräumen oder Privaträumen. Neben dem optischen Hingucker sorge die Pflanze für ein gutes Raumklima. Stattmann: "Unser Moos ist nicht nur ein Schalldämpfer, sondern es reinigt auch die Luft." Es könne Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, je nach Luftqualität. Das Moos dafür stammt aus dem Norden Europas. "Wir arbeiten mit Bauern aus Island und in Skandinavien zusammen. Die bauen es nachhaltig an, ernten es und färben es ein. Und es ist wirklich von großartiger Qualität."
Inzwischen findet man Moosbilder auch in Einrichtungshäusern oder Gartencentern. Eine Konkurrenz, die Stattmann nicht fürchtet. "Diese Produkte sind wegen des Rohstoffs - oft stammt er aus Asien - mit unseren nicht vergleichbar. Unser Moos ist so gut verarbeitet, dass es besonders langlebig ist." Bis zu zehn Jahre behalte es seine Farbe. "Vorausgesetzt, der Kunde besprüht es nicht gut gemeint irgendwann mit Wasser. Dann wird das Moos nämlich braun."
Ein Ziel hat sich die Unternehmerin für die Zukunft gesetzt. "Ich will, dass unsere Mooserie-Bilder die schönsten in ganz Österreich sind und man sie von Weitem an ihrer Qualität erkennt."
In reiner Handarbeit, grüne Finger inklusive, entstehen die Wand- und Deckenobjekte in der Mooserie in Mondsee. Stück für Stück wird in die von Tischlern nach Maß angefertigten Rahmen eingepasst. Das Moos wird vor der Verarbeitung zur Konservierungmit einer Salzlösung behandel. So finden sich darin auch keine Tiere. Die reinigende Wirkung sowie die Flauschigkeit des Mooses bleibt dabei aber bestehen. www.mooserie.com