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Faistenauer Firma will mit riesigen Dachfenstern hoch hinaus

Ob eine Bobbahn für Berlin, ein rundes Fenster für New York oder ein Luster für die Festspiele: Hacksteiner steht für schwierige Lösungen aus Metall. Die dritte Generation setzt aufs Fenster.

Bis zu 6,2 Metern Breite und 3,2 Metern Höhe reicht bei Axaar Dachfenstern das Standardmaß.
Bis zu 6,2 Metern Breite und 3,2 Metern Höhe reicht bei Axaar Dachfenstern das Standardmaß.
Larissa und René Rinnerthaler sind seit heuer als Juniorchefs in dritter Generation bei Hacksteiner.
Larissa und René Rinnerthaler sind seit heuer als Juniorchefs in dritter Generation bei Hacksteiner.

Das Firmenmotto sei eigentlich seit dem Opa dasselbe: Geht nicht gibt's nicht. Das haben Larissa und René Rinnerthaler schon in der Kindheit eingeprägt bekommen. Ob Abschlussbügel am Dach der Rosenbauer-Feuerwehrautos, der runde Rahmen für den Luster der Salzburger Festspiele, Beschattungslamellen für den spektakulären Maersk-Tower in Kopenhagen oder eine Rollbobbahn für Berlin: Hacksteiner Metall in Faistenau kam immer dann zum Zug, wenn es um schwierige Lösungen oder komplexes Biegen von Metall ging. Vom Kunstschlosser hat man sich zum Spezialisten entwickelt, der große Metallbauer und Autoindustrie ebenso beliefert wie Tischler oder Bauindustrie. "Sonderaufträge und Prototypen, die viel Know-how brauchen, oder Fertigungen in kleiner Stückzahl sind unsere Stärke", sagt René Rinnerthaler. Der 26-Jährige ist seit heuer neben Vater Wilhelm Rinnerthaler in der Hacksteiner-Geschäftsführung. Neu seit heuer ist auch das Tochterunternehmen Axaar, das Larissa Rinnerthaler führt. Als Handelsunternehmen will man unter dieser Marke Dachfenster vermarkten, auf die sich Hacksteiner in der Produktion schon seit zwölf Jahren spezialisiert hat.

"Ein Zukunftsthema", sagt die Juniorchefin. Zum einen, weil angesichts zunehmender Bodenversiegelung die Ausbauten von Dachböden in den Fokus rücken. Zum anderen, weil hier Verbesserungsbedarf besteht. "Dachfenster gelten immer noch als oft undicht und wenig schön. Viele Architekten wissen gar nicht, dass sie so große Fenster einplanen können, wie wir sie bauen." Hacksteiner habe 175 solcher Elemente eingebaut und "noch keine einzige Reklamation". Komplex seien Dachfenster durch die Schräge. Dichtheit, Entwässerung, Windbeständigkeit und hohe Eigenlast seien damit schwieriger zu lösen als etwa bei Terrassentüren, ausgetüftelte Metallprofile notwendig. Bis zu 6,2 Metern Breite und 3,2 Metern Höhe reicht bei Axaar das Standardmaß, noch größere Sonderkonstruktionen sind möglich.

Spezialisiert haben sich die Faistenauer zudem auf Denkmalschutz. Denn in den Innenstädten gerade von Salzburg und Wien, die für den Dachbodenausbau besonders interessant sind, gelten strenge Regeln. So muss das Fenster flächenbündig eingebaut werden, also in einer Ebene. Auch große Glasflächen sind verboten, was man durch Beschattungsschutz mit Lamellen ausgleichen kann. Produziert wird bei Hacksteiner nur auf Auftrag, 25 Mitarbeiter und 2,5 Mill. Euro Umsatz hat man heute.

Hat man bisher vor allem auf Mundpropaganda gesetzt, habe man mit der Marke Axaar jetzt Kooperationen mit Dachdeckern abgeschlossen, sagt die 24-jährige Juniorchefin. Im Unternehmen gelandet sei sie - ähnlich wie auch ihr Bruder - erst über Umwege. "Eigentlich war ich auf einjähriger Europareise im eigenen Van." Nach drei Monaten und einem kurzen Heimatbesuch habe sich die Chance der neuen Marke fürs Familienunternehmen ergeben. Neupositionierung eines Betriebs, das war schon in Kleßheim ihr Diplomthema.

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