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Verdacht auf Preisabsprachen: Razzia in Blizzard-Werk in Mittersill

Die EU-Kommission nimmt die Skibranche ins Visier - und hat dabei auch in Österreich eine Hausdurchsuchung bei Blizzard in Mittersill durchgeführt. Betroffen sein soll auch Atomic.

Razzia bei Blizzard.
Razzia bei Blizzard.
Das Blizzard-Werk in Mittersill ist im Visier der EU-Wettbewerbshüter.
Das Blizzard-Werk in Mittersill ist im Visier der EU-Wettbewerbshüter.

Die EU-Kommission hat bei Unternehmen im "Skiausrüstungssektor" wegen kartellrechtlicher Bedenken Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei nahmen die EU-Ermittler laut einer Aussendung von Montag mehrere Firmen ins Visier. Es soll um den Verdacht von Preisabsprachen gehen. In welchen Ländern und bei welchen Firmen die Hausdurchsuchungen durchgeführt worden seien, dazu gebe es keine Angaben, betonte eine Kommissionssprecherin am Donnerstag auf SN-Anfrage.

Blizzard bestätigt Hausdurchsuchunge

Dass auch das Salzburger Blizzard-Werk in Mittersill im Rahmen einer Prüfung "besucht" wurde, bestätigte der italienische Skischuhhersteller und die Blizzard-Mutter, Tecnica Group. "Die Tecnica Group bestätigt, dass ihre Produktionsstätte in Mittersill (Österreich) derzeit im Rahmen einer Prüfung hinsichtlich der Einhaltung der EU-Wettbewerbsvorschriften von Vertretern der Europäischen Kommission besucht wird", hieß es dazu in einer schriftlichen Mitteilung. "Das Unternehmen ist überzeugt, stets in voller Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen gehandelt zu haben und bot den beteiligten Behörden umgehend seine uneingeschränkte Zusammenarbeit an", betonte man weiter.

Man habe alle angeforderten Informationen und Unterlagen zur Verfügung gestellt und habe "uneingeschränktes Vertrauen in die Arbeit der zuständigen Behörden", so das Unternehmen. Tecnica verfügt neben der Skimarke Blizzard über Marken wie Moon Boot, Lowa und Nordica.

Auch Atomic betroffen?

Die Hausdurchsuchung bei Blizzard soll laut Insidern am Montag begonnen und mehrere Tage gedauert haben. Eine Hausdurchsuchung gab es dem Vernehmen nach aber auch beim heimischen Konkurrenten Atomic. Auf SN-Nachfrage gab es dazu vorerst keine Stellungnahme.

Die EU-Kommission hatte am Montag in einer Aussendung von "unangekündigten Nachprüfungen in den Räumlichkeiten mehrerer Unternehmen" gesprochen. Es soll um den Verdacht der Preisabsprachen gehen. Seitens der Kommission betonte man, dass solche Nachprüfungen weder bedeuten, dass sich die betreffenden Unternehmen wettbewerbswidriger Verhaltensweisen schuldig gemacht haben, noch greife sie dem Ergebnis der Untersuchung vor. Unangekündigte Nachprüfungen seien ein erster Schritt bei der Untersuchung mutmaßlich wettbewerbswidriger Verhaltensweisen.

Die EU-Ermittler seien von Beamten der zuständigen nationalen Wettbewerbsbehörde begleitet worden, so die Kommission.

Auch die heimische Wettbewerbsbehörde BWB bestätigte am Donnerstag, dass man bei den Hausdurchsuchungen mit einbezogen gewesen sei. Bezüglich Details verwies eine BWB-Sprecherin auf die EU-Kommission.

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