Beide Teams nutzen ihre erste Chance
Nach der Spielfortsetzung ließ Wels die Hausherren spielen. Viel fiel den Violetten mit dem Ball allerdings nicht ein. Beide Mannschaften nutzten ihre erste Chance. Nachdem die Austrianer äußerst nachlässig verteidigt hatten - wie Rechtsverteidiger Luka Sandmayr die Flanke verhindern wollte und seine Kollegen im Zentrum agierten, fällt in die Kategorie "Alibi" -, traf Hertha-Innenverteidiger Paul Gobara per Direktabnahme im Stil eines Torjägers. Auf der anderen Seite glich Paul Lipczinski nach einem Eckball von Christian Gebauer per Kopf aus (19. Minute).
Nachlässige Austria vergibt erste Führung
Das Spiel änderte sich nicht. Es war ein Herbstkick, in dem die Tormänner nicht viel zu halten hatten. Die Austria wurde in der 32. Minute zum nächsten Mal gefährlich. Daniel Bares verfehlte das Tor nach einer Flanke von Lipczinski per Kopf nur knapp. Gebauer zielte fünf Minuten später genauer: Der Ex-Bundesligaprofi war nach starker Vorarbeit des bis dahin unauffälligen Denizcan Cosgun mit einem Kopfball ins lange Eck erfolgreich - 2:1 (37.). In den Schlussminuten der ersten Halbzeit ließen sich die Gastgeber zurückdrängen. Eine der stets gefährlichen Standardsituationen der Welser führte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs zum 2:2. Nach einer Flanke von links durfte Hertha-Abwehrchef Sebastian Feyrer den Ball unbedrängt ins Tor verlängern.
Elfmeter beschert den Heimsieg
In der zweiten Halbzeit zeigte die Austria eine starke Eckballvariante. Doch Lipczinski traf den Ball nach super Kombination nicht richtig. Cosgun erbte die Kugel, feuerte aber im Strafraum über das Gehäuse. Mehr Ruhe hatte er in der 58. Minute, als er nach einem Foul an Daniel Bares zum Elfmeter antreten durfte und die neuerliche Führung erzielte. Danach kamen die Hausherren nicht mehr in Bedrängnis. Wels legte nicht zu und war ab der 74. Minute nach einer Gelb-Roten Karte für Michael Brugger in Unterzahl. Gebauer ließ nach guter Vorarbeit von Bares die Chance auf das 4:2 aus (82.). Bei der folgenden Ecke holte er das nach - mit der Hilfe eines Oberösterreichers, der den Ball ins eigene Tor lenkte.
Austrianer sind nicht restlos zufrieden, aber glücklich über drei Punkte
"Ein sehr wichtiger und verdienter Sieg. In der ersten Halbzeit haben wir nicht auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben. Nach der Pause haben wir es dann genau umgesetzt, was wir wollten", sagt Gebauer. Sportdirektor Roland Kirchler ärgerten einige Unkonzentriertheiten im Spiel seiner Mannschaft. "Der Gegner war bei Standards gut. Und wir haben ihn mit unnötigen Fouls mehrfach dazu eingeladen. Daher bin ich mit der Mannschaft nicht unbedingt zufrieden, aber der Sieg ist am wichtigsten." Das sieht auch Trainer Schaider so. Er freut sich, dass man jetzt sieben Punkte mehr am Konto hat als Hertha Wels und mit einem guten Gefühl in die längere wettkampffreie Phase gehen kann. Das nächste Match ist das Freundschaftsspiel beim Lokalrivalen SAK am Donnerstag (18.45 Uhr) in Nonntal. In der 2. Liga geht es am Samstag, 18. Oktober (20), bei der Admira weiter.