Freund, der die Heimreise von seinem Urlaub auf Ibiza antritt, ist seit 2015 als Sportdirektor von Red Bull Salzburg tätig und machte sich zuvor als rechte Hand des jetzigen ÖFB-Teamchefs Ralf Rangnick einen Namen. Während Freunds Amtszeit gelang den Bullen nach etlichen gescheiterten Versuchen erstmals der Einzug in die Gruppenphase der Champions League. Mittlerweile sind die Salzburger Stammgast in der Königsklasse und konnten in der Saison 2021/22 sogar ins Achtelfinale des Bewerbs einziehen. Dort schieden die Bullen mit Bayern München ausgerechnet gegen jenen Verein aus, den Freund (hier im Porträt) nun als Sportdirektor übernehmen wird. Dank etlicher Transfers fuhr Red Bull Salzburg unter Sportdirektor Freund jährlich Gewinne in Millionenhöhe ein. Der Pinzgauer ist einer der wichtigsten Baumeister der Salzburger Erfolgsgeschichte. Nach dem Ende der Transferzeit (1. September) wird die Amtszeit des Pinzgauers in Salzburg nun enden, der eigentlich bis 2026 laufende Vertrag mit Freund wird vorzeitig zum 31. August 2023 aufgelöst.
Christoph Freund wechselt zum FC Bayern: "Sind überzeugt, dass er der Richtige ist"
Es ist der Transferhammer des Jahres. Christoph Freund, Sportdirektor von Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg, wechselt zum FC Bayern München. Zunächst hatten die "Bild" und "Sky" über den Transfer berichtet. SN-Informationen aus dem näheren Umfeld der beiden Clubs bestätigen, dass Salzburg seinen Sportdirektor an den deutschen Rekordmeister verlieren wird. Mittlerweile haben beide Vereine den Transfer offiziell bestätigt.

Christoph Freund: "Erfolgreiche Zeit wird in Erinnerung bleiben"
"Nach überragenden 17 Jahren bei diesem für mich so besonderen Club habe ich mich nun entschieden, eine neue große Herausforderung anzunehmen und als Sportdirektor zum FC Bayern München zu wechseln", wird Freund in der Aussendung des Vereins zitiert. "Die unzähligen schönen und emotionalen Momente sowie die so erfolgreiche gemeinsame Zeit werden mir immer in Erinnerung bleiben. Die Erfahrungen, die ich dabei machen konnte, werden mir bei meiner neuen Aufgabe helfen. Jetzt gilt es, die nächsten sechs Wochen gemeinsam mit Stephan (Reiter, Anm.) und unserem tollen Team zu nutzen, um die letzten Details der Kaderplanung für die neue Saison abzuschließen und wieder eine starke Truppe für den FC Red Bull Salzburg aufzustellen."
Geschäftsführer Stephan Reiter: "Wechsel trifft uns nicht ganz unvorbereitet"
Stephan Reiter, Geschäftsführer von Red Bull Salzburg, sagte: "Nach so vielen erfolgreichen gemeinsamen Jahren wollen wir Christoph die Chance auf seinen nächsten Karriereschritt ermöglichen. Wir sind stolz darauf und sehen es auch als eine Bestätigung für die Arbeit, die im gesamten Club geleistet wird." Ein Nachfolger soll möglichst rasch präsentiert werden. "Da uns dieser Wechsel nicht ganz unvorbereitet trifft, konnten wir uns schon Gedanken über die mögliche Nachfolge von Christoph machen und werden zeitnah darüber informieren."
Christoph Freund stand bereits im Vorjahr vor dem Absprung
Es ist nicht das erste Mal, dass Freund vor einem Wechsel zu einem neuen Club steht. Vor nicht einmal einem Jahr streckte der englische Topclub FC Chelsea seine Fühler nach dem erfolgreichen Sportdirektor aus. Freund entschied sich im letzten Augenblick aber gegen die Offerte aus Großbritannien und hielt den Bullen die Treue. "Einen Wechsel zum FC Chelsea gibt es nicht!", schrieb Red Bull Salzburg im September 2022 in einer Stellungnahme. Dem Lockruf des großen FC Bayern konnte Freund nun aber offenbar nicht widerstehen.
Vier Ex-Bullen stehen bereits beim FC Bayern unter Vertrag
Nun zieht es Freund mit 1. September an die Säbener Straße und trifft dort gleich auf mehrere alte Bekannte. Mit Konrad Laimer wechselte zu Beginn dieser Saison ein Salzburger Landsmann, der bei Red Bull Salzburg den Sprung ins Profigeschäft schaffte, von Leipzig zu den Bayern. "Ich kann wieder mehr in meiner Mundart reden. Die Eingewöhnung läuft super. Das Training ist hart, alles ist top", sagte Laimer. Neben dem Salzburger sind mit Innenverteidiger Dayot Upamecano, Flügelspieler Sadio Mané und ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer noch drei weitere Ex-Salzburger beim deutschen Rekordmeister unter Vertrag. Mané und Sabitzer könnten den Verein in diesem Sommer aber noch verlassen.

FC Bayern stellt sich neu auf
Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß kümmert sich aktuell zusammen mit seinem früheren Vorstandskollegen Karl-Heinz Rummenigge und dem neuen Geschäftsführer Jan-Christian Dreesen nach einer sportlich verkorksten Saison, in der am Ende "nur" der deutsche Meistertitel zu Buche stand und Vorstandschef Oliver Kahn sowie Sportvorstand Hasan Salihamidzic den Verein verlassen mussten, um den Neuaufbau beim Rekordmeister. "Wir freuen uns, dass wir in Christoph Freund einen so erfahrenen wie erfolgreichen Sportdirektor für den FC Bayern gewinnen konnten. Wir sind davon überzeugt, dass er der Richtige ist, um gemeinsam mit dem Trainerteam um Thomas Tuchel und dem Technischen Direktor Marco Neppe die Mannschaft künftig weiter zu stärken", wird Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern in einer Aussendung des deutschen Rekordmeisters zitiert.