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Bitteres Aus für Red Bull Salzburg in der Verlängerung

Im Rückspiel des Europa-League-Halbfinales gewinnt Red Bull Salzburg gegen Olympique Marseille nach Verlängerung mit 2:1. Die Franzosen steigen mit viel Glück und einem Tor fünf Minuten vor Schluss ins Finale auf.

Fassungslos liegt Munas Dabbur nach dem Ausscheiden am Boden.
Fassungslos liegt Munas Dabbur nach dem Ausscheiden am Boden.
Salzburg sah nach dem 2:0 wie der Aufsteiger aus.
Salzburg sah nach dem 2:0 wie der Aufsteiger aus.
André Ramalho.
André Ramalho.
Trainer Marco Rose.
Trainer Marco Rose.
Amadou Haidara hält Dimitri Payet.
Amadou Haidara hält Dimitri Payet.
Heiße Stimmung in der Arena.
Heiße Stimmung in der Arena.
Stefan Lainer.
Stefan Lainer.
Freude bei Olympique Marseille, bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Freude bei Olympique Marseille, bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Freude bei Olympique Marseille, bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Freude bei Olympique Marseille, bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.
Bitteres Aus für Red Bull Salzburg.

Wie bitter ist das? Fünf Minuten vor Ende der Verlängerung gelingt Olympique Marseille das entscheidende 1:2 gegen Red Bull Salzburg. Vor dem Gegentor entschied der russische Referee für Eckball für Marseille, obwohl der Ball nicht von einem Salzburger ins Torout gelenkt worden war. Nach dem 2:0 im Hinspiel schaffen die Franzosen den Aufstieg ins Finale.

Die Sensation ist ausgeblieben: Red Bull Salzburg hat den Einzug ins Finale der Europa League denkbar knapp verpasst. Die Elf von Trainer Marco Rose machte Donnerstagabend im Europa-League-Halbfinale gegen Olympique Marseille den 0:2-Rückstand nach dem Hinspiel wett, rettete sich mit einem 2:0 (0:0) in die Verlängerung, kassierte da aber in der 116. Minute das entscheidende Gegentor.

Der eingewechselte Rolando traf in der Entscheidung für Marseille aus einem Eckball, der eigentlich keiner war. Nach einer torlosen ersten Spielhälfte hatte Österreichs Meister nach einem Sololauf von Amadou Haidara (53.) sowie ein Eigentor von Bouna Sarr (65.) ausgeglichen. Vor mit 29.520 Zuschauern ausverkauftem Haus in Wals-Siezenheim boten sich danach beiden Teams Chancen. Marseille darf somit im Finale am 16. Mai in Lyon gegen Atletico Madrid antreten.

Die Wut und Enttäuschung über den Treffer machte sich bei Salzburg schon auf dem Spielfeld bemerkbar. Haidara sah noch Gelb-Rot, Coach Rose machte brachte seinen Unmut beim russischen Referee Sergej Karasew an. Salzburg verpasste somit die Chance, als erste österreichische Mannschaft seit Rapid 1996 (Cup der Cupsieger) in ein Europacup-Endspiel einzuziehen.

Am Anfang eines langen Abends stand Partystimmung. Stimmungsvoll ging es in der Red-Bull-Arena schon lange vor Anpfiff zu. "Lasst uns diese Saison mit dem Finale vergolden" richtete die Salzburger Anhängerschaft aus. Beim Einlauf der Teams machten sich dann die mitgereisten OM-Fans bemerkbar. Nachdem etliche Feuerwerkkörper abgebrannt worden waren, zogen dichte Rauchschwaden durch die Arena. Bei Salzburg stand Xaver Schlager im Unterschied zum Hinspiel wieder in der Startformation, Fredrik Gulbrandsen erhielt im Angriff den Vorzug vor Hwang Hee-chan. Bei Marseille fehlte der verletzte Stürmer Kostas Mitroglou, für ihn spielte Valere Germain.

Die ersten zehn Minuten gehörten Marseille. Ein Freistoß von Dimitri Payet sorgte für erste Torgefahr. Wie beim 1:0 im Hinspiel zirkelte der Kapitän der Franzosen den Ball in den Strafraum, wo Abwehr-Haudegen Adil Rami fast zur Stelle war (6.). Salzburg vermochten es nach einer ersten Abtastphase aber ebenfalls, Akzente nach vorne zu setzen. Munas Dabbur brachte Marseilles Schlussmann Yohann Pele mit einem Schuss in Verlegenheit, die Franzosen klärten gerade noch im Verbund (13.).

Die von Rose erhoffte frühe Führung blieb dennoch aus. Salzburg versuchte, die Abwehr der Franzosen über die Flanken aufzureißen. Marseille machte jedoch die Räume eng, spielte bei Ballgewinnen schnell nach vorne und bewies auch physische Robustheit. Bis zur Pause konnten die beiden Kontrahenten keine Möglichkeit mehr herausspielen.

Salzburg musste es wieder einmal in der zweiten Hälfte richten. Es war Marseille, das zunächst eine mögliche Vorentscheidung verpasste. Germain setzte Payet ein, erhielt den Ball wieder zurück und setzte den Volley knapp neben das Tor (49.). Mitten in der besten Phase der Franzosen verschaffte sich Salzburg aus einer Einzelaktion aber Luft. Haidara startete 40 Meter vor dem Tor ein Solo, ging an vier Gegnern vorbei und bezwang auch noch Pele. Der Startschuss zu einem Sturmlauf der Hausherren war gefallen.

Andre Ramalho versuchte es per Gewaltschuss (58.), ehe Dabbur per Ferse sein Glück nicht fand. Nach einer Lainer-Hereingabe traf der Israeli beim Versuch eines Kunstschusses seinen Standfuß (61.). Vier Minuten später lag der Ball endgültig im Gehäuse von Olympique. Rami klärte eine Haidara-Flanke vor die Beine von Schlager. Dessen Abschluss wäre zwar am Tor vorbeigegangen, Sarr lenkte den Ball aber ins eigene Tor. Der für Gulbrandsen eingewechselte Hwang hätte den Salzburger Dreifachschlag fast perfekt gemacht: Pele klärte einen Flachschuss des Südkoreaners zur Ecke (71.).

Marseille konnte jedoch zulegen und versuchte, Linie ins eigene Spiel zu bringen. Ein Kopfball von Florian Thauvin landete an der Lattenoberkante (73.), Alexander Walke wäre zur Stelle gewesen. Glück hatte Salzburg in der 86. Minute, als Thauvin Duje Caleta-Car im Strafraum klar an der Hand traf. Es war so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit für den Salzburg in Marseille verwehrten Elfmeter. In der Schlussminute ließ der eingewechselte Clinton Njie per Kopf eine Topchance für die Südfranzosen aus.

In der Verlängerung fand Caleta-Car nach einem Eckball seinen Meister in Pele, der den Kopfball des Kroaten mit einem Reflex entschärfte (99.). Dabbur schoss am langen Eck vorbei. Viele Zuschauer hielt es zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr auf den Sitzen. Als ein Elfmeterschießen im Raum stand, profitierte Marseille von einer Fehlentscheidung. Nach einem fälschlicherweise gegebenen Eckball für Olympique traf der eingewechselte Rolando entscheidend.

Der Finalgegner am 16. Mai in Lyon ist Atletico Madrid. Die Spanier siegten nach dem 1:1 im Hinspiel daheim gegen Arsenal mit 1:0.


Europa League, Halbfinale

FC Salzburg - Olympique Marseille 2:1 (0:0)
Tore: 1:0 ( 53.) Haidara, 2:0 ( 65.) Sarr (Eigentor),

2:1 (116.) Rolando.

Salzburg: Walke - Lainer, Ramalho, Caleta-Car, Ulmer (96. Pongracic) - Haidara, Samassekou, Schlager (84. Minamino), Berisha - Gulbrandsen (69. Hwang), Dabbur.

Marseille: Pele - Sarr, Rami, Luiz Gustavo, Amavi - Sanson (101. Rolando), Lopez (66. Zambo Anguissa) - Thauvin, Payet, Ocampos - Germain

(84. Njie).

Gelbe Karten: Rami, Lopez, Sarr, Germain, Amavi, Rolando, Pele bzw. Haidara, Caleta-Car, Dabbur, Ramalho; Gelb-Rote Karte: Haidara (119.) .
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 29.520 (ausverkauft), SR Sergej Karasew (RUS). Hinspiel 0:2 - Marseille im Finale gegen Atletico Madrid.

Stimmen zum Spiel:

Alexander Walke (Kapitän Salzburg): "Ich fühle absolute Enttäuschung, ich glaube, wir hätten uns das verdient. Es ist schwer zu akzeptieren im Moment. Jedes Spiel die gleiche Scheiße. Er (Schiedsrichter, Anm.) verlangt von uns in der Halbzeit Respekt, und wir bekommen gar nichts."

Xaver Schlager (Mittelfeldspieler Salzburg): "Es ist blöd gelaufen. Wir waren die aktivere, bessere Mannschaft. Wir hatten in der Verlängerung Chancen auf das 3:0. Dann bekommen wir ein Gegentor nach einer blöden Standardsituation. Manchmal ist Fußball nicht so fair. Aber die Europa League war überragend für uns. Er (Schiedsrichter) wird die Entscheidung nicht mehr zurücknehmen. Von Tatsachenentscheidungen lebt der Fußball eben. Jetzt ist es halt bitter."

Der Liveticker zum EL-Halbfinal-Rückspiel:


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