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Euphorie in Altach: ÖFB-Frauen erzwingen Sieg gegen Portugal

Erster Sieg in der Nations League der Frauen für Österreich: Die Elf von Teamchefin Irene Fuhrmann bezwang am Freitag in Altach die harte Nuss Portugal mit 2:1 (0:0).

Sarah Zadrazil.
Sarah Zadrazil.

In den ersten 45 Minuten sah es vor vollem Haus mit 4800 begeisterten Fans am Schnabelholz noch gar nicht nach einem Erfolg für die Österreicherinnen aus, die bislang ein 1:1 in Norwegen und eine 0:1-Niederlage gegen Frankreich in der Nations League zu Buche stehen hatten. WM-Teilnehmer Portugal dominierte und drückte Österreich weit in die Defensive. Mit einigem Glück und viel Einsatz konnten die Gastgeberinnen das 0:0 halten.

Nach der Pause kam Österreich besser ins Spiel. Den Führungstreffer mussten Sarah Zadrazil und Co. gegen die dicht stehenden Portugiesinnen aber richtiggehend erzwingen. Zunächst vergab noch Laura Feiersinger aus guter Position (57.), nach einem von der Torfrau abgewehrten Kopfball Zadrazils schoss Seica ihre Teamkollegin Amado an, von deren Körper der Ball ins Tor prallte (63.).

Mit der Führung im Rücken hatte das ÖFB-Team die Partie komplett im Griff, das 2:0 war die fast logische Folge. Nach guter Kombination von Lokalmatadorin Eileen Campbell und Marie-Therese Höbinger schloss die überragende Barbara Dunst mit einem überlegten Schuss ab (69.).

Glück brauchte das ÖFB-Team, als ein Weitschuss von Capeta hinter Torfrau Manuela Zinsberger an der Latte landete (81.). Erst mit der letzten Aktion des Spiels gelang Portugal der Anschlusstreffer. Tatiana Pinto traf per Kopf (90.+5).

Dann durfte gefeiert werden beim ersten ÖFB-Frauen-Länderspiel in einem ausverkauften Stadion. Österreich liegt in der Zwischentabelle hinter Frankreich (am Freitag 2:1-Sieger bei Norwegen) auf Platz zwei, einen Zähler vor Portugal. Das würde den Klassenerhalt in der Liga A bedeuten. Noch aber warten die schweren Auswärtspartien: Gleich am Dienstag in Portugal und am 30. November in Frankreich. Das Gruppenfinale steigt am 5. Dezember in St. Pölten gegen Norwegen. In der A-Liga zu bleiben, bringt einen gewissen Vorteil für die kommende EM-Qualifikation für 2025. Mit einem ersten oder zweiten Platz in einer Vierer-Gruppe hat man ein Fixticket für die Endrunde in der Schweiz. In den Ligen B und C werden lediglich sieben Restplätze in einem Play-off mit den starken Teams ausgespielt.

Stimmen nach dem Spiel

Teamchefin Irene Fuhrmann: "Wir haben es den Portugiesinnen in der ersten Hälfte durch zu viele eigene Fehler zu einfach gemacht und waren gegen den Ball nicht aggressiv genug. Nach der Pause konnten wir uns hier klar steigern und ich glaube, am Ende haben wir wieder bewiesen, dass wir es schaffen können, den Schalter umzulegen. Für das Spiel am Dienstag in Portugal hoffe ich aber doch, dass wir von der ersten Minute weg präsent sein können. Diese drei Punkte waren sehr wichtig, das hat man am Platz und nach dem Abpfiff gesehen. Am Dienstag erwartet uns die gleiche Herausforderung."

Sarah Zadrazil: "Es ist fast ein bisschen schade, dass wir zum dritten Mal erst nach der Pause so richtig in die Partie gekommen sind. Daran müssen wir arbeiten. Wenn wir so spielen wie in der zweiten Hälfte, können wir auch in Portugal punkten. Wenn wir Portugal spielen lassen haben wir gesehen, dass sie extrem stark sind. Es gilt, beim nächsten Spiel in den Zweikämpfen präsenter zu sein. Wir wollen auch in Portugal gewinnen. Das wäre ein Riesenschritt in der Nations League."

Liverpool-Legionärin Marie Höbinger: "Wir haben uns in der ersten Hälfte sehr schwer getan und in der Pause angesprochen, was wir verbessern wollen. In der zweiten Hälfte haben wir sie viel früher angepresst und nicht mehr so viel spielen lassen, waren griffiger und aggressiver in den Zweikämpfen. Das ist am Ende in so einem Spiel genau das, was zählt. Die Fans im Rücken zu haben, hat mit uns viel gemacht. Auch in der ersten Hälfte, wo wir nicht unsere erhoffte Leistung gebracht haben. Am Dienstag dürfen wir uns keine Startschwierigkeiten erlauben und an uns selbst glauben."

Abwehrspielerin Verena Hanshaw erklärte: "Wir haben uns heute fest vorgenommen, ab der 1. Minute voll da zu sein. Das hat nicht ganz funktioniert. Aber wir wussten, was auf dem Spiel steht. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, was wir wirklich können. Das Ziel ist, auch in Portugal wieder drei Punkte zu holen. Da wollen wir dann auch in der ersten Halbzeit schon da sein."

Torschützin Barbara Dunst: "Wir haben wieder gezeigt, dass uns die zweite Halbzeit liegt. Es war sehr, sehr wichtig, dass wir heute drei Punkte geholt haben. Wir waren darauf vorbereitet, dass die Torfrau etwas höher steht, der dritte Versuch hat dann geklappt. Es war eine Super-Kollektivleistung von uns. Die Fans sind voll mitgegangen, obwohl wir in der ersten Halbzeit nicht so gut waren."

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