Mit seiner Kritik an den ÖFB-Bossen rund um Interimspräsident Wolfgang Bartosch hat Superstar David Alaba am Dienstag für große Aufregung gesorgt. Es war wenig verwunderlich, dass sich der Real-Madrid-Akteur auf die Seite des bei den Kickern beliebten und erfolgreichen Teamchefs Ralf Rangnick schlägt. Verwunderlich ist vielmehr, dass es im
21. Jahrhundert noch immer genügend Leute gibt, die der Meinung sind, dass Spieler nicht das Recht haben, sich kritisch über Vorgänge im Verband zu äußern. "Die sollen sich auf das Fußballspielen konzentrieren und die Funktionäre in Ruhe lassen", war am Dienstag sinngemäß in vielen Foren zu lesen. Diese antiquierte Meinung ist noch weitverbreitet. Die Funktionäre, die jahrzehntelang im ganzen Land hofiert wurden und sich dadurch noch immer sehr mächtig fühlen, vergessen aber, dass sie es mittlerweile mit mündigen Spielern zu tun haben, die von ihren Clubs ein Miteinander auf Augenhöhe und eine professionelle Arbeitsweise erwarten. Wenn zudem Wortspenden getätigt werden, die fachlich das Thema weit verfehlen, dann steht David Alaba sogar in der Pflicht, sich hinter sein Team zu stellen. So agiert ein echter Anführer.