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Präsidenten-Coup sorgt weiter für Aufsehen: "Josef Pröll ist ein Macher, der den ÖFB auf Kurs bringt"

Dass der ÖFB in Zukunft vom Ex-Spitzenpolitiker Josef Pröll geführt werden wird, kommt vielerorts positiv an.

Ex-Vizekanzler Josef Pröll wird den ÖFB in Zukunft führen.
Ex-Vizekanzler Josef Pröll wird den ÖFB in Zukunft führen.

Es entbehrt nicht einer gewissen Kuriosität, dass ausgerechnet Johann Gartner seinen niederösterreichischen Landsmann Josef Pröll als neuen ÖFB-Präsidenten ins Spiel gebracht hat und bei dessen Kür am Mittwoch auch das Zünglein an der Waage war. Nur weil der niederösterreichische Landesverbandspräsident bei der Sitzung des Wahlausschusses von Sturm-Präsident Christian Jauk auf Pröll schwenkte, wird der ehemalige Vizekanzler am 18. Mai in Bregenz zum neuen Fußball-Boss Österreichs gewählt werden.

"Damit habe ich nicht gerechnet"

Damit unterstützte Gartner eine Allianz aus Tirol, Oberösterreich, Kärnten und Salzburg, der er eigentlich nicht zugehörig ist. Auch Interimspräsident Wolfgang Bartosch war überrascht vom Ausgang der Sitzung. "Damit habe ich nicht gerechnet", betonte der Steirer, der gemeinsam mit der Bundesliga, Vorarlberg, dem Burgenland, Niederösterreich und Wien eigentlich Jauk in das Amt heben wollte. "Jetzt bekommen wir eine namhafte Persönlichkeit, der wir eine Chance geben müssen. Wichtig wird sein, dass das Präsidium geeint wird und konstruktiv zusammenarbeitet."

Viel Lob von Weggefährten

Dass der ehemalige Spitzenpolitiker als Generaldirektor des zur Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien gehörenden Konzerns Leipnik-Lundenburger eine Nähe zum Premiumsponsor Raiffeisen hat, der in den vergangenen Monaten mit den Vorgängen im ÖFB wenig Freude hatte, ist ein positiver Nebeneffekt. Für den ehemaligen Manager von Austria Wien Markus Kraetschmer, der bei dem Bundesligisten jahrelang mit Josef Pröll zusammengearbeitet hat, ist die Wahl ein Glücksfall für den heimischen Fußball. "Ein Fan des Fußballs. Ich habe ihn als sehr guten Manager erlebt, der sehr klare Entscheidungen getroffen hat. Als Zuschauer ist er emotional, als Manager weiß er genau, was zu tun ist. Josef Pröll ist international sehr gut vernetzt und hat einen sehr guten wirtschaftlichen sowie politischen Background", erklärte Kraetschmer am Donnerstag im SN-Gespräch.

Gespräch mit ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick

Auch der ehemalige Salzburger Bürgermeister Harald Preuner findet über seinen ÖVP-Kollegen nur positive Worte: "Eine sehr gute Wahl. Er wird endlich wieder Ruhe in den Laden reinbringen. Josef Pröll sagt immer, was Sache ist, und ist ein absoluter Macher. Er hat die Autorität, um die Landespräsidenten auf Kurs zu bringen." Die Kritik, dass sich die ÖVP mit Josef Pröll nun in den Fußball einmischen wird, teilt Preuner nicht. "Es geht um die Sache und nicht um Parteipolitik. Josef Pröll hat schon bei Austria Wien bewiesen, dass er sehr gute Arbeit im Fußball leisten kann, und wird es nun auch beim ÖFB zeigen."

In der Öffentlichkeit will sich der neue ÖFB-Präsident bis zu seiner Wahl im Mai noch zurückhalten. Zu hören war am Donnerstag nur, dass Josef Pröll in Kürze das Gespräch mit ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, der unbedingt gehalten werden soll, suchen wird.

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