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Stefan Lainer jubelt nach Krebsdiagnose wieder im ÖFB-Team - Teamchef Ralf Rangnick bestraft drei Rapid-Kicker

Der Salzburger wird acht Monate nach seiner Krebsdiagnose wieder für Österreich spielen.

Stefan Lainer wird wieder für Österreich auflaufen.
Stefan Lainer wird wieder für Österreich auflaufen.

Im Juli 2023 musste der österreichische Fußballprofi Stefan Lainer eine niederschmetternde Diagnose verdauen. Beim Kicker des deutschen Bundesligisten Gladbach wurde eine Lymphknotenkrebserkrankung diagnostiziert. Der Salzburger sagte dem Krebs aber den Kampf an und konnte nur vier Monate später wieder ins Teamtraining einsteigen. Ende Jänner feierte er bei der 1:2-Niederlage gegen Augsburg sein Comeback für Gladbach und kommt nun wieder regelmäßig zum Einsatz beim deutschen Traditionsclub.

In elf Tagen wird der 31-jährige Außenverteidiger auch wieder für Österreich auflaufen können. "Wir sind die gesamte Zeit in Kontakt gestanden, deswegen weiß ich, wie schwierig die Zeit für ihn war. Ich fand es bemerkenswert, wie er mental damit umgegangen ist", sagte Ralf Rangnick, der Lainer am Montag für das Trainingslager im spanischen Marbella und die Testspiele gegen die Slowakei (23. März) und die Türkei (26. März) einberufen hat. Der Teamchef hatte den Salzburger zuletzt mit dem gleichen Biss sowie Engagement wie früher wahrgenommen.

Verzichten muss Österreich im ersten Lehrgang in diesem Jahr neben den Langzeitverletzten David Alaba und Sasa Kalajdzic (beide Kreuzbandriss) auch auf Torjäger Marko Arnautovic, Samson Baidoo und Manprit Sarkaria (ebenfalls alle verletzt). Einberufen hat Rangnick dagegen Philipp Lienhart. Der Freiburg-Verteidiger hat infolge einer Leistenoperation seit mehr als zwei Monaten kein Spiel bestritten. Auch der zuletzt lange verletzte Patrick Wimmer ist dabei.

Wegen zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle kehren auch Salzburg-Verteidiger Flavius Daniliuc, Sturm-Mittelfeldmann Alexander Prass sowie die Offensivkräfte Muhammed Cham (Clermont Foot) und Andreas Weimann vom englischen Zweitligisten West Bromwich Albion ins Team zurück. Das gilt auch für Innenverteidiger Leopold Querfeld, der wie Teamdebütant Christoph Lang (beide Rapid) bisher kein Länderspiel absolviert hat.

Nicht nominiert wurden dagegen Niklas Hedl, Marco Grüll und Guido Burgstaller. Das Rapid-Trio wurde vom Teamchef wegen des Skandals nach dem Derbysieg gegen Austria Wien abgestraft. "Ich habe alle im Umlauf befindlichen Videos angeschaut. Die Jungs haben sich telefonisch bei mir gemeldet und sich entschuldigt. Ich erwarte, dass sich die Menschen wirklich damit auseinandersetzen, was das für Betroffene bedeutet, diskriminiert zu werden. Ich toleriere so etwas nicht in meiner Mannschaft", erklärt Rangnick am Montag bei der Kaderbekanntgabe. Eine Rückkehr der Rapidler in die Nationalmannschaft wollte Rangnick zwar nicht gänzlich ausschließen, dafür müssten den Entschuldigungen der Spieler aber auch Taten folgen: "Eine Entschuldigung als Lippenbekenntnis, weil sie jetzt mitbekommen haben, was das für ein Echo ausgelöst hat, ist keine Entschuldigung. Da geht es schon darum, dass die Jungs auch zeigen, was sie wirklich denken, wo sie wirklich stehen auch von der Gesinnung her. Entscheidend ist, wie das Verhalten aussieht." Eine Teilnahme an der Europameisterschaft im Sommer gilt derzeit als unwahrscheinlich.

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