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Treffen mit der ÖFB-Spitze bringt keine Ruhe: David Alaba und Co. kämpfen weiter um ihren Vertrauensmann

David Alaba und Co. rückten am Montag bei einer Sitzung mit dem ÖFB-Präsidenten Klaus Mitterdorfer und seinen Assistenten nicht von ihrer Meinung ab. Eine Lösung ist nicht in Sicht.

Marko Arnautović und seine Kollegen wollen sich von den Unstimmigkeiten im ÖFB nicht beeindrucken lassen.
Marko Arnautović und seine Kollegen wollen sich von den Unstimmigkeiten im ÖFB nicht beeindrucken lassen.

Am Tag nach dem Treffen zwischen dem Mannschaftsrat rund um David Alaba und dem ÖFB-Präsidenten Klaus Mitterdorfer und seinen Assistenten gaben sich beide Seiten zugeknöpft. Es wurde Stillschweigen über das Gespräch am Montag vereinbart, trotzdem drangen am Dienstag einige Details durch.

Der weiterhin verletzte ÖFB-Kapitän Alaba, Marcel Sabitzer, Marko Arnautović und Konrad Laimer waren gut auf das Gespräch vorbereitet und machten ihre Standpunkte noch einmal deutlich. Besonders wichtig ist ihnen, dass Geschäftsführer Bernhard Neuhold, der nach einem Präsidiumsbeschluss entlassen werden soll, weiter in seiner aktuellen Funktion beim Verband bleibt. Davon rückten sie auch am Montag nicht ab. Dass dem Verband die Meinung seiner Spieler durchaus wichtig ist, zeigt, dass neben Mitterdorfer auch die Vizepräsidenten Josef Geisler, Johann Gartner und Philip Thonhauser anwesend waren. Zudem war Gerhard Götschhofer, der derzeit auf Urlaub in Australien weilt, per Videocall zugeschaltet.

Treffen dauerte rund eineinhalb Stunden

Rund eineinhalb Stunden soll das Meeting am Montagabend in Wien gedauert haben, ein Ergebnis soll es aber nicht geben. Mitterdorfer und Co. haben sich die Argumente der ÖFB-Stars angehört, konnten oder wollten aber keine Zugeständnisse machen. Und es wäre bei dem für die Spieler wichtigsten Thema Neuhold auch nur schwer möglich gewesen. Erst vor wenigen Wochen wurde in einer Sitzung des ÖFB-Präsidiums die Trennung von Neuhold und dem zweiten Geschäftsführer Thomas Hollerer fixiert, diese kann Mitterdorfer im Alleingang nun nicht aufheben. Festzuhalten ist auch, dass die Kündigungen zwar beschlossen sind, aber noch nicht ausgesprochen wurden. Neuhold und Hollerer sind derzeit weiterhin mit ihren Aufgaben beschäftigt und ins Tagesgeschäft eingebunden.

ÖFB-Kicker kämpfen um Bernhard Neuhold

Für die ÖFB-Kicker hat sich Neuhold, der sehr eng mit Teamchef Ralf Rangnick und seiner Mannschaft zusammenarbeitet, zu einer wichtigen Vertrauensperson entwickelt. Sie sehen den Geschäftsführer als einen wichtigen Baustein für den Erfolg und wollen deshalb unbedingt mit ihm weiterhin zusammenarbeiten. Sollte ihr Wunsch nicht erfüllt werden, dann überlegen Alaba und Co. sogar drastische Maßnahmen. Wie die "Salzburger Nachrichten" am Dienstag berichteten, ist ein Boykott der ÖFB-Marketingtermine angedacht, dieser würde den Verband stark unter Druck setzen. Der ÖFB hat Vereinbarungen mit seinen Sponsoren, dass Trainer und Kicker zu guten Konditionen für Werbedrehs, Autogrammstunden oder Social-Media-Aktivitäten zur Verfügung stehen. Dass die Spieler solche Termine für wenig Geld absolvieren, ist vertraglich festgehalten. Diese Vereinbarung läuft Ende des Jahres aber aus. Sollten Alaba und Co. mit ihren Forderungen im Präsidium kein Gehör finden, dann könnten sie ab dem kommenden Jahr entweder deutlich mehr Geld verlangen oder gar nicht mehr zur Verfügung stehen. Dass sich die Fronten in den kommenden Wochen auflösen, ist derzeit nicht zu erwarten. Beide Seiten beharren auf ihren Standpunkten, es wird wohl weiterer Gespräche bedürfen.

Nations League rückt in den Fokus

Diese werden aber nicht in den kommenden Tagen stattfinden, denn da soll wieder der Fußball in den Vordergrund rücken. Das österreichische Nationalteam kann diese Woche mit Siegen gegen Kasachstan (Donnerstag) und Slowenien (Sonntag) die Rückkehr in die Topgruppe der Nations League fixieren. Zeigt sich die Rangnick-Elf in ähnlich guter Form wie zuletzt bei den Heimspielen gegen Kasachstan (4:0) und Norwegen (5:1), dann sollten zwei Siege zum Abschluss der Nations League sicher möglich sein.

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