Etwas mehr als einen Monat ist mittlerweile vergangen, seit Red Bull Anfang Juli Christian Horner zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend vor die Tür setzte. Der 51-jährige Brite, der seit dem Einstieg des Salzburger Energydrinkherstellers in die Formel 1 im Jahr 2005 als Geschäftsführer und Teamchef agierte, zog letzten Endes im internen Machtkampf mit der österreichischen Achse rund um Mark Mateschitz, Sport-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, Motorsportberater Helmut Marko und dem Verstappen-Clan mit Weltmeister Max und seinem Papa Jos den Kürzeren.
Laurent Mekies übernahm die Rolle als Teamchef
Die sportlichen Agenden als Teamchef übernahm daraufhin Laurent Mekies. Der technikaffine Franzose wurde vom Schwesterteam Racing Bulls ins Einserteam der Bullen in der Königsklasse des Motorsports befördert. Der 48-Jährige soll sich in seiner neuen Funktion aber, anders als zuvor Horner, ausschließlich um die sportlichen Angelegenheiten im Formel-1-Programm kümmern.
Horner scheint nicht mehr als Direktor auf
Obwohl Horner bereits Anfang Juli von seinen operativen Aufgaben entbunden worden ist, war er bis zuletzt noch bei insgesamt vier Firmen aus dem Formel-1-Programm der Bullen als Direktor eingetragen. Nun scheint sich Red Bull mit Horner allerdings über eine Abfindung geeinigt zu haben, denn im britischen Handelsregister scheint der Ex-Geschäftsführer nicht mehr als Direktor auf.
Personalchef als Direktor eingetragen
Statt Horner wurde bereits im Juli Stefan Salzer als neuer Direktor bei den vier Firmen eingetragen - wohl aus administrativen Gründen. Salzer ist seit fast zwei Jahrzehnten bei Red Bull tätig und fungiert seit Jänner 2017 als "Global Head of Human Resources" (weltweiter Personalchef) des Unternehmens.
Causa Horner zog Formel 1 in ihren Bann
Der Anfang vom Ende für Horner bei Red Bull Racing war damals ursprünglich eine interne Untersuchung gegen den langjährigen Geschäftsführer und Teamchef. Publik wurde die Causa Horner erstmals Anfang Februar 2024, als Red Bull bestätigte, dass gegen den Formel-1-Teamchef intern ermittelt werde. Er soll sich gegenüber einer Mitarbeiterin, die mittlerweile beurlaubt wurde, ungebührlich verhalten haben. Eine interne Untersuchung entlastete den 51-jährigen Briten. Wenig später wurden vermeintliche Chatverläufe zwischen Horner und der betroffenen Mitarbeiterin geleakt. Die betroffene Frau legte Beschwerde bei der FIA und Berufung gegen das Ergebnis der internen Untersuchung von Red Bull ein. Anfang August gab Red Bull bekannt, dass die Berufung nicht aufrechterhalten werde und der interne Prozess damit abgeschlossen sei. Horner, für den die Unschuldsvermutung gilt, stritt die Vorwürfe stets ab. Anfang März 2025 wurde publik, dass die betroffene Frau den Gang vor ein Arbeitsgericht in Großbritannien wagt. Der Fall soll 2026 verhandelt werden. Im Jahr 2024 tobte auch wegen der Causa Horner ein Machtkampf zwischen der österreichischen Konzernspitze in Salzburg und den thailändischen Mehrheitseigentümern von Red Bull. Anfang Juli 2025 wurde Horner überraschend von seinen Aufgaben als Geschäftsführer und Teamchef des Rennstalls mit sofortiger Wirkung entbunden.