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Paukenschlag in der Formel 1: Red Bull feuert Christian Horner

Christian Horner ist nicht mehr Geschäftsführer und Teamchef von Red Bull Racing. Der 51-jährige Brite verlässt den britisch-österreichischen Rennstall mit sofortiger Wirkung.

Christian Horner
Christian Horner

"Red Bull hat Christian Horner mit Wirkung zum heutigen Tag von seinen operativen Aufgaben entbunden", heißt es in einer Aussendung von Red Bull am Mittwoch, 9. Juli 2025. Horner war seit dem Einstieg der Bullen in die Königsklasse des Motorsports im Jahr 2005 Teamchef.

Die zu diesem Zeitpunkt völlig überraschende Entscheidung soll in erster Linie Oliver Mintzlaff, Sport-Geschäftsführer des Energydrinkherstellers, getroffen haben. Mit Mark Mateschitz und Chalerm Yoovidhya, der lange Zeit als großer Unterstützer Horners galt, stehen auch die beiden Eigentümer des Konzerns hinter der Entlassung Horners. "Wir möchten Christian Horner für seine außergewöhnliche Arbeit in den letzten 20 Jahren danken. Mit seinem unermüdlichen Engagement, seiner Erfahrung, seinem Fachwissen und seinem innovativen Denken hat er maßgeblich dazu beigetragen, Red Bull Racing als eines der erfolgreichsten und attraktivsten Teams in der Formel 1 zu etablieren", wird Red-Bull-Boss Mintzlaff zitiert.

Sportliche Talfahrt der Bullen

Ausschlaggebend für die Entlassung sollen die sportliche Talfahrt der Bullen und die damit verbundene Sorge vor einem Abgang von Superstar Max Verstappen zu Mercedes sein. In den vergangenen vier Jahren wurde der 27-jährige Niederländer vier Mal Weltmeister, zudem konnte man zwei Mal die Teamwertung für sich entscheiden. Heuer spielen die Bullen in den beiden WM-Wertungen keine Rolle. Horner, der nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz die Macht im Formel-1-Programm der Bullen an sich gezogen hat, muss deshalb nun seinen Platz räumen. Sein Nachfolger als Geschäftsführer wird Laurent Mekies. Der 48-jährige Franzose war bislang Teamchef des zweiten Red-Bull-Rennstalls Racing Bulls.

Causa Horner als Auslöser?

Unklar ist, welche Rolle die Affäre um Horner aus dem Vorjahr bei der Entlassung spielt. Publik wurde die Causa Horner erstmals Anfang Februar 2024, als Red Bull bestätigte, dass gegen den Formel-1-Teamchef intern ermittelt werde. Er soll sich gegenüber einer Mitarbeiterin, die mittlerweile beurlaubt wurde, ungebührlich verhalten haben. Eine interne Untersuchung entlastete den 51-jährigen Briten. Wenig später wurden vermeintliche Chatverläufe zwischen Horner und der betroffenen Mitarbeiterin geleakt. Die betroffene Frau legte Beschwerde bei der FIA und Berufung gegen das Ergebnis der internen Untersuchung von Red Bull ein. Anfang August gab Red Bull bekannt, dass die Berufung nicht aufrechterhalten werde und der interne Prozess damit abgeschlossen sei. Horner, für den die Unschuldsvermutung gilt, stritt die Vorwürfe stets ab. Anfang März 2025 wurde publik, dass die betroffene Frau den Gang vor ein Arbeitsgericht in Großbritannien wagt. Der Fall soll 2026 verhandelt werden. Im Jahr 2024 tobte auch wegen der Causa Horner ein Machtkampf zwischen der österreichischen Konzernspitze in Salzburg und den thailändischen Mehrheitseigentümern von Red Bull.

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