Der US-amerikanische Automobilhersteller Ford hat seinen Wiedereinstieg in die Formel 1 ab der Saison 2026 - in diesem Jahr greift das neue Motorenreglement - am Freitag offiziell bestätigt. Mit Ford kehrt eine Traditionsmarke und der dritterfolgreichste Hersteller in der Formel-1-Geschichte in die Königsklasse zurück. Ab 2026 arbeiten die US-Amerikaner mit der 2021 gegründeten Firma Red Bull Powertrains zusammen, die für die Motorenentwicklung der Red-Bull-Boliden ab 2026 zuständig ist. Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali freut sich über die Rückkehr der US-Amerikaner: "Die heutige Nachricht, dass Ford ab 2026 in die Formel 1 einsteigt, ist großartig für den Sport und wir freuen uns, dass sie sich zu den unglaublichen Automobilpartnern gesellen, die bereits in der Formel 1 sind. Ford ist eine globale Marke mit einem unglaublichen Erbe im Rennsport und in der Automobilwelt, und sie sehen den enormen Wert, den unsere Plattform mit über einer halben Milliarde Fans auf der ganzen Welt bietet."
Bill Ford: "Dies ist der Beginn eines aufregenden neuen Kapitels"
Bill Ford, Vorstandsvorsitzender von Ford, sagte: "Dies ist der Beginn eines aufregenden neuen Kapitels in der Motorsportgeschichte von Ford, die begann, als mein Urgroßvater [Henry Ford] ein Rennen gewann, das zur Gründung unseres Unternehmens beitrug."
Formel 1 ist für neue Hersteller so attraktiv wie nie
Die Gründe für die Formel-1-Rückkehr Fords sind vielschichtig. Einerseits erlebt die Rennserie seit der Übernahme durch Liberty Media vor allem in den USA eine Popularitätssteigerung. Andererseits lockt das neue Motorenreglement ab 2026, das die Produktionskosten der Antriebe deutlich verringern soll, neue Hersteller an. Auch die Tatsache, dass die Formel 1 ab 2026 vollständig auf nachhaltige Kraftstoffe umsteigen will, passt in das Marketingkonzept der Autoindustrie. Aus diesen Gründen ist der Einstieg der VW-Tochter Audi 2026 beschlossene Sache, Michael Andretti will lieber heute als morgen mit der Marke Cadillac als elftes Team in die Königsklasse.

Red Bull war offen für einen neuen Partner
Bei Red Bull war man nach dem Ende der Partnerschaft mit Honda Ende 2025 und dem in letzter Minute geplatzten Deal mit Porsche offen für einen neuen Partner ab 2026. Motorsportberater Helmut Marko bestätigte im SN-Interview, dass man mit der neuen Firma Red Bull Powertrains zwar dazu in der Lage sei, selbst Formel-1-Motoren zu bauen, sich einem attraktiven Partner aber nicht verschließen werde. Genau so ein Partner ist Ford. Die US-Amerikaner profitieren von der Strahlkraft des Weltmeisterteams, im Gegenzug bekommt Red Bull Powertrains technische Unterstützung bei der Entwicklung der Motoren in Milton Keynes und eine Menge Geld. "Es ist fantastisch, Ford durch diese Partnerschaft wieder in der Formel 1 willkommen zu heißen. Als unabhängiger Motorenhersteller von der Erfahrung eines Erstausrüsters wie Ford profitieren zu können verschafft uns eine gute Ausgangsposition gegenüber der Konkurrenz", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.
Embargobruch: Italienische Medien gaben Einzelheiten bekannt
Italienische Medien hatten am Donnerstag nach einem offensichtlichen Embargobruch bereits Einzelheiten über einen Deal zwischen Red Bull und Ford bekannt gegeben. Die britische BBC berichtete, dass Ford einen Motor mitfinanzieren wird, der von Red Bull Powertrains am Hauptsitz in Milton Keynes entwickelt und hergestellt wird.