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McLaren präsentiert neuen Boliden - Norris kritisiert FIA

In der Debatte um die Möglichkeit zur freien Meinungsäußerung der Formel-1-Fahrer erwartet McLaren-Pilot Lando Norris ein Umdenken des Weltverbandes FIA. Oscar Piastri geht in seine erste Formel-1-Saison.

Der neue McLaren MCL60.
Der neue McLaren MCL60.

Der britische Traditionsrennstall McLaren präsentierte am Montag seinen Boliden für die Anfang März in Bahrain beginnende Formel-1-Saison. Optisch unterscheidet sich der neue Bolide nur im Detail vom Vorjahresauto, dafür hat sich im Team einiges getan. Oscar Piastri, der in seine erste Saison in der Königsklasse startet, ersetzt Landsmann Daniel Ricciardo. Der Teamchef ist ebenfalls neu: Nach dem Abgang von Andreas Seidl zu Sauber Alfa Romeo leitet nun der Italiener Andrea Stella die Geschicke des Mittelfeldteams.

Lando Norris: "Wir sind nicht in einer Schule"

Die Hoffnungen des britischen Teams ruhen auf Toptalent Lando Norris. Der McLaren-Pilot erwartet in der Debatte um die Möglichkeit zur freien Meinungsäußerung der Formel-1-Fahrer ein Umdenken des Weltverbandes FIA. "Wir sind nicht in einer Schule und sollten nicht bei allem nach Erlaubnis fragen müssen. Ich denke, wir sind erwachsen genug, um zu versuchen, gute Entscheidungen zu treffen", sagte der Brite am Montag im Rahmen der Präsentation des 2023er-Autos in Woking.

"Genug Fahrer haben sich geäußert, damit ein wenig zurückgerudert wird"

Die FIA hatte im Dezember eine Regel eingeführt, die vorsieht, dass Fahrer eine schriftliche Genehmigung einholen müssen, um sich bei Rennen zu politischen, religiösen oder persönlichen Themen äußern zu dürfen. Norris erwartet sich infolge von kritischen Reaktionen, dass der Dachverband die Regeländerung rückgängig machen wird. "Ich habe das Gefühl, dass es ziemlich viel Druck gab und genug gesagt wurde, um vielleicht eine kleine Kehrtwende zu machen", sagte der 23-Jährige, der sich in der Vergangenheit über psychische Probleme geäußert hat. "Genug Fahrer haben sich geäußert, damit ein wenig zurückgerudert wird."

Formel-1-Chef Stefano Domenicali hatte den Fahrern zuletzt versichert, dass der Inhaber der kommerziellen Rechte niemals versuchen werde, jemanden zu knebeln. Auch McLaren-Geschäftsführer Zak Brown sieht eine Beruhigung der Lage. "Offensichtlich war es im Winter ein wenig aufregend, aber die Dinge scheinen sich geklärt zu haben", sagte er. Erst vor kurzem hatte FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem wegen Kritik an seiner Amtsführung angekündigt, sich künftig weniger ins Tagesgeschäft der Formel 1 einzumischen. Die neue Saison startet am 5. März in Bahrain.

Ebenfalls am Montag präsentierte Aston Martin seinen neuen Boliden, dieser wird neben Lance Stroll auch von Doppel-Weltmeister Fernando Alonso gesteuert werden. Der 41-jährige Spanier hofft noch auf einen weiteren Rennsieg in der Formel 1, hat aber wenige Hoffnungen, dass es in dieser Saison klappt. "Ich glaube, dass es eine Möglichkeit gibt. Aber nicht, dass es dieses Jahr klappt. Ich bin da ehrlich und bleibe mit den Füßen am Boden", sagte Alonso, der von Alpine zu Aston Martin gewechselt ist und dort einen mehrjährigen Vertrag unterschrieben hat.

ryb/tb

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