Dass McLaren zum Abschluss des Triple-Headers in Barcelona den bereits dritten Doppelsieg der aktuellen Formel-1-Saison einfahren konnte, war nach dem turbulenten Ende des Rennens nur eine Randnotiz. Gesprächsthema Nummer eins im Fahrerlager von Barcelona war Weltmeister Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot fühlte sich nach zwei strittigen Szenen nach einer Safety-Car-Phase mit Charles Leclerc (Ferrari) und George Russell (Mercedes) ungerecht behandelt und verlor in der Hitze des Gefechts wieder einmal die Nerven. Der 27-jährige Niederländer ließ auf Anweisung seines Rennstalls Russell passieren, nur um dem Briten unmittelbar danach einen Rammstoß zu versetzen. Aufgrund der daraus resultierenden Zehn-Sekunden-Strafe holte Verstappen als Zehnter lediglich einen WM-Punkt - ein herber Rückschlag im Titelkampf.
Max Verstappen droht Sperre: Verpasst der Weltmeister das Heimrennen von Red Bull in Spielberg?
Der Red-Bull-Pilot verlor beim Formel-1-Rennen in Barcelona am Sonntag die Nerven. Verstappen darf sich nun keine Aussetzer mehr erlauben.

Russell kritisiert Verstappen
"Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat. Max ist eindeutig einer der besten Fahrer der Welt, aber solche Manöver sind einfach völlig unnötig", meinte Russell, der sich seinen Seitenhieb gegen Verstappen, der auch viel im Simulator unterwegs ist, nicht verkneifen konnte. "Das ist etwas, das ich schon oft in Rennsimulationen und bei iRacing (Videospiel, Anm.) gesehen habe. In einem Formel-1-Rennen habe ich das noch nie gesehen." Verstappen sei zudem kein gutes Vorbild für junge Piloten.
Verstappen reagiert trotzig
"Das nächste Mal bringe ich ein paar Taschentücher mit", sagte Verstappen zu den Aussagen Russells. Aussprache werde es keine geben: "Ich habe ihm nichts zu sagen." Dass er mit seiner Aktion nur sich selbst geschadet hat, sieht Verstappen naturgemäß anders. "Wir sind sowieso viel zu langsam und haben keine echte Chance im WM-Kampf", meinte der viermalige Weltmeister, der in der Vergangenheit schon des Öfteren für seine überharten Manöver in der Kritik stand.
Verstappen droht Rennsperre
Das könnte dem Red-Bull-Piloten nun schon bald zum Verhängnis werden. Denn der viermalige Weltmeister läuft Gefahr, ausgerechnet das Heimrennen seines Rennstalls in Spielberg Ende Juni zu verpassen. Für seinen Aussetzer in Barcelona erhielt Verstappen nämlich zusätzlich zur Zeitstrafe drei Strafpunkte. Damit steht Verstappen nun bei insgesamt elf Strafzählern, bei zwölf wird der Niederländer für einen Grand Prix gesperrt. Leistet sich Verstappen beim Grand Prix von Kanada in zwei Wochen also einen Aussetzer und erhält nur einen weiteren Strafpunkt, muss er in Spielberg zusehen. Leichte Entspannung gibt es für Verstappen erst nach dem Grand Prix von Österreich. Dann verfallen die ersten beiden Punkte wieder. Strafpunkte verbleiben für genau zwölf Monate auf der Superlizenz eines Fahrers und verfallen danach.
Magnussen im Vorjahr gesperrt
Verstappen wäre übrigens nicht der erste Formel-1-Pilot, der für ein Rennen gesperrt werden würde. Im Vorjahr durfte Ex-Haas-Pilot Kevin Magnussen beim Grand Prix von Aserbaidschan in Baku wegen einer Sperre nicht am Rennen teilnehmen.

