Das Coming-out von Ralf Schumacher am vergangenen Sonntag schlug hohe Wellen. Der Ex-Formel-1-Pilot machte seine Beziehung zu seinem Lebensgefährten Étienne Bousquet-Cassagne in einem Beitrag auf Instagram öffentlich und outete sich damit als homosexuell. Schumacher wagte damit einen Schritt, der vor allem in der testosterongesteuerten Welt der Formel 1, in der Gefühle wenig Platz haben, besonders viel Mut erfordert. Noch mutiger erscheint das Outing, wenn man sich vor Augen führt, dass Homosexualität in einigen Ländern, in denen der Sky-Experte im Rahmen von Formel-1-Rennen gastiert, strafrechtlich verfolgt wird oder sogar die Todesstrafe dafür droht. So wird zum Beispiel in Saudi-Arabien, dessen mehrheitlich staatliche Erdölfördergesellschaft Saudi Aramco seit 2020 als globaler Partner der Königsklasse fungiert, die Todesstrafe auch umgesetzt.
Ralf Schumacher: Darum ist sein Outing besonders mutig
Etliche Fahrer wie etwa Fernando Alonso oder Oscar Piastri bestärkten den 49-jährigen Deutschen nach seinem Schritt an die Öffentlichkeit.

Ralf Schumacher erhält Unterstützung
Der 49-jährige Schumacher wird an diesem Wochenende erstmals nach seinem Outing im Formel-1-Zirkus unterwegs sein. Im Vorfeld des Grand Prix von Ungarn in Budapest gratulierten am Donnerstag einige der aktuellen Formel-1-Piloten dem Bruder von Rekordweltmeister Michael Schumacher zum Schritt an die Öffentlichkeit. "Herzlichen Glückwunsch, ich unterstütze das total", meinte etwa Altmeister Fernando Alonso, der einst selbst gegen die Schumacher-Brüder in der Formel 1 um Siege und WM-Titel kämpfte. Den wohl reifsten Kommentar zum Coming-out gab mit McLaren-Pilot Oscar Piastri aber ausgerechnet der derzeit jüngste Stammpilot in der Königsklasse des Motorsports ab. "Es ist eine gute Sache, weil es genau so ist, wie wir es wollen. Wir möchten inklusiv sein", erklärte der 23-jährige Australier.
Auch Lewis Hamilton bestärkt Ralf Schumacher
Auch Lewis Hamilton meldete sich im Rahmen des Grand Prix von Ungarn zum Coming-Out von Ralf Schumacher zu Wort. "Ich glaube, er hat sich in der Vergangenheit nicht wohl dabei gefühlt, das zu sagen, und das ist definitiv nichts Neues", meinte Hamilton, der sich bereits seit vielen Jahren gegen Diskriminierung einsetzt. "Aber ich denke, es zeigt, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der man endlich diesen Schritt machen kann und keine Angst haben muss". Hamilton, der in Silverstone nach langer Durststrecke endlich wieder ein Formel-1-Rennen gewinnen konnte, ist froh, dass die Zeit für solche Schritte reif ist: "Ich glaube, er hat bisher nur positives Feedback von den Leuten bekommen, und ich denke, das liegt an der Zeit, in der wir leben, und an den Veränderungen, die wir erleben".
Ralf Schumacher bedankte sich für Glückwünsche
Bereits am vergangenen Montag bedankte sich Schumacher nach seinem mutigen Schritt in einem weiteren Beitrag auf Instagram für die vielen unterstützenden Reaktionen. "Herzlichen Dank für die zahlreichen Glückwünsche und Kommentare. Wir sind sehr glücklich und danken euch allen", schrieb der Ex-Formel-1-Pilot.