Etwas mehr als zwei Wochen sind mittlerweile seit dem verheerenden Unfall von Rallye-Ass Matthias Walkner in den USA vergangen. Der 37-jährige Kuchler übersah mit seinem KTM-Motorrad beim Training für die im Jänner stattfindende Rallye Dakar eine fünf Meter hohe Abrisskante mit einem kleinen Gegenhang. Beim Aufprall zog sich der Dakar-Sieger von 2018 eine Knieverletzung, mehrfache, auch offene, Frakturen an Schien- und Wadenbein und am Fuß sowie einen komplexen Trümmerbruch am linken oberen Sprunggelenk zu.
Walkner: "Primar Plecko und sein Team haben extrem lange an meinem Fuß gearbeitet"
Nach zwei Operationen im Krankenhaus von Palm Springs wurde Walkner am Donnerstag vor einer Woche ins UKH nach Graz überstellt. Dort kümmert sich ein Spezialistenteam bestehend aus Michael Plecko, Günter Kohrgruber und Jürgen Mandl, das im Vorjahr bereits Skirennläufer Max Franz nach seinem schweren Trainingssturz betreute, um den Salzburger.
Am Mittwoch fand die nächste Operation am schwer in Mitleidenschaft gezogenen linken Sprunggelenk statt. Der höchst aufwendige Eingriff dauerte mehrere Stunden. "Primar Plecko und sein Team haben extrem lange an meinem Fuß gearbeitet. Sie haben so lange operiert, wie es nötig war, um das Maximum an Rekonstruktion rauszuholen. So ein Trümmerbruch ist wie ein Puzzlespiel, wo einzelne Knochenteile in akribischer Feinarbeit wieder zusammengebaut werden müssen. Laut den Ärzten sieht es sehr gut aus", erklärt Walkner.
Nach den Feiertagen sind Folgeeingriffe geplant
Obwohl die Operation gut verlaufen ist, stehen für den Motorradpiloten auf dem Weg zur Genesung entscheidende Tage und Wochen bevor. "Viel hängt nun von der Wundheilung ab und wichtig ist auch, dass ich keine Infektion bekomme. Bei einem offenen Bruch besteht immer die Gefahr. Es kann sich nun in viele Richtungen entwickeln, da gibt es eine große Bandbreite und es ist vieles noch beeinflussbar", meint Walkner, für den der OP-Marathon noch nicht beendet ist.
Nach den Feiertagen sind noch Folgeeingriffe zur Sanierung der Weichteile sowie am Kniegelenk geplant. "Aktuell ist es ein ziemliches Auf und Ab, eine sehr fordernde und prägende Zeit", sagt Walkner, der einen Einblick in seine Gefühlswelt gewährt. "Auch wenn es aktuell nicht einfach ist, versuche ich möglichst positiv zu bleiben. Ich weiß, dass positive Gedanken und ein positives Umfeld den Heilungsverlauf sehr stark beeinflussen. Nach Graz zu gehen war die beste und absolut richtige Entscheidung."