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Verlässt Max Verstappen Red Bull? Sorge vor Abgang wird immer größer

Das einstige Weltmeisterteam versinkt im Mittelmaß der Formel 1. Motorsportberater Helmut Marko schlug nach dem Rennen in Bahrain Alarm.

Max Verstappen ist mit der Performance von Red Bull in der Formel 1 derzeit nicht zufrieden.
Max Verstappen ist mit der Performance von Red Bull in der Formel 1 derzeit nicht zufrieden.

Nur eine Woche nach dem Sieg in Japan schrillen bei Red Bull Racing in der Formel 1 wieder einmal die Alarmglocken. Der britisch-österreichische Rennstall ließ beim Grand Prix von Bahrain alles vermissen, was ein Topteam ausmacht. Ein zu langsames Auto, gepaart mit einem zu hohen Reifenverschleiß und Pannen bei den Boxenstopps, ließ Weltmeister Max Verstappen am Sonntag verzweifeln. Der 27-jährige Niederländer lag nach seinem letzten Stopp zwischenzeitlich sogar auf dem letzten Platz, ehe das Feld nach einer Safety-Car-Phase wieder näher zusammenrückte. Dank eines Überholmanövers in der letzten Runde kam der Red-Bull-Pilot am Ende immerhin noch als Sechster ins Ziel. Zufrieden war der viermalige Weltmeister damit aber freilich nicht.

Verstappen frustriert: "Alles ist schiefgelaufen"

"Alles ist schiefgelaufen. Der Start, die Pace, die Boxenstopps. Wir haben auch Probleme mit dem Reifenverschleiß und der Überhitzung", meinte Verstappen nach dem enttäuschenden Ergebnis. "Ein sechster Platz war das Beste, was möglich war." Besonders ärgerlich waren neben dem fehlenden Grundspeed auch die fehlerhaften Boxenstopps, die zum Teil mit einem technischen Defekt an der teameigenen Ampelanlage zusammenhingen. "Die Boxenstopps waren eine Katastrophe", sagte Verstappen, der trotz der offensichtlichen Unterlegenheit seines Boliden nach vier Grand-Prix-Wochenenden als Dritter der WM-Wertung mit lediglich acht Punkten Rückstand auf WM-Leader Lando Norris im McLaren noch in Schlagdistanz liegt.

Marko: "Wir wissen nicht, wo der Wurm drin ist"

Dass die Bullen derzeit wohl nur das viertschnellste Auto hinter McLaren, Mercedes und Ferrari haben, ist auch Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko bewusst. "Unser Auto ist einfach nicht ausbalanciert. Wir wissen nicht, wo der Wurm ist, und irgendwo drehen wir uns im Kreis", meinte der 81-jährige Österreicher nach dem Rennen in Bahrain. Im Kampf um die WM sei Red Bull momentan chancenlos. "Mit so einer Performance wird's mit der WM nichts werden", sagte Marko, der seinen Schützling Verstappen in Schutz nimmt. "Dann geht halt auch mal beim Max die Stimmung verloren."

Marko spricht offen über möglichen Abgang von Verstappen

Sollten die Bullen nicht schon bald einen deutlichen Schritt nach vorn machen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Verstappen das Team trotz gültigem Vertrag bis Ende 2028 bereits nach dieser Saison verlässt. Möglich machen dies Performance-Klauseln, die im Vertrag verankert sind. Die Sorge darüber, dass der derzeit beste Fahrer in der Formel 1 dem britisch-österreichischen Rennstall schon bald den Rücken kehren könnte, sei "groß", wie Marko nach dem Grand Prix im Wüstenstaat zugab.

Wie kann Verstappen von einem Verbleib überzeugt werden?

"Die Techniker müssen sich zusammensetzen und die Dinge offen ansprechen. Es muss in naher Zukunft einfach Verbesserungen geben", erklärte Marko. Besser werden soll alles Mitte Mai, wenn die Formel 1 in Imola in die Europasaison startet. Red Bull hat für dieses Rennwochenende ein großes Upgradepaket geplant. Dann könnte es allerdings schon zu spät sein, um Verstappen von einem Verbleib bei Red Bull zu überzeugen.

Schumacher rechnet mit Wechsel von Verstappen

Denn für Ralf Schumacher steht bereits jetzt schon fest, dass Verstappen nach dem Ende dieser Saison nicht mehr für Red Bull fahren wird. "Der Fisch ist relativ geputzt, das glaube ich mal mit ziemlicher Sicherheit", meinte der Sky-Experte. "Er (Verstappen, Anm.) will um Siege fahren, er hat die Möglichkeit, sich im Fahrerlager das beste Auto auszusuchen. Und das ist offensichtlich Red Bull nicht."


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