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Elegant, freundlich und bitterkalt

Michael Smejkal

Pyeongchang 2018 - es waren elegante, freundliche und bitterkalte Spiele, bei denen es Überraschungen nur abseits der Bewerbe gegeben hat. Denn organisatorisch und von der Infrastruktur her war hier alles perfekt - wie nicht anders zu erwarten. Dass hier ein scharfer Wind bläst, das hat eigentlich nur das Internationale Olympische Komitee überrascht, denn von der Skisprungschanze aus sieht man viele Windparks - die dürften aus einem einfachen Grund genau hier gebaut worden sein, doch das dürfte
in den Bewerbungsunterlagen nicht vorgekommen sein. Dass es in den Bergen recht stimmungslose Spiele waren, war auch nicht überraschend: In Südkorea kann man halt mit Biathlon oder Riesentorlauf wenig anfangen. Elegant und freundlich - das war auch der Auftritt des österreichischen Teams hier. Der verlief ganz ohne Fehltritte, da haben wir - Stichworte Blutbeutel und Sauftouren - auch schon anderes erlebt. So steht Pyeongchang schon vor dem finalen Wochenende für die dritterfolgreichsten Winterspiele Österreichs, wobei man Länder wie Russland oder die Schweiz hinter sich gelassen hat. Allerdings: Medaillen kamen nur von Sportlern des ÖSV oder den Rodlern. In den Eisbewerben hat Österreich den Anschluss völlig verloren.