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Tränen und dann Stolz bei deutschen Finalverlierern

Bei Deutschlands geschlagenen Eishockey-Spielern sind nach dem knapp verpassten Olympia-Wunder die Tränen geflossen. Erst mit den Silbermedaillen um den Hals kehrte die Freude ganz langsam in die Gesichter der Russland in der Verlängerung 3:4 unterlegenen Deutschen zurück.

Auf den Frust folgte die Freude über die Medaille
Auf den Frust folgte die Freude über die Medaille

Nur 55,5 Sekunden fehlten in einem hoch dramatischen Endspiel in Pyeongchang zu Gold, doch in der Verlängerung mussten sich die aufopferungsvoll kämpfenden Außenseiter den Olympischen Athleten aus Russland doch noch geschlagen geben. Obwohl das nervenaufreibende Finale für die Auswahl von Teamchef Marco Sturm verloren ging, ist es der größte Erfolg in der deutschen Eishockey-Geschichte geschafft.

"Wenn wir mal auf das gesamte Turnier zurückblicken, dann können wir unglaublich stolz sein, was wir hier mit der Mannschaft erreicht haben", sagte Verteidiger Christian Ehrhoff, der am Abend noch als deutscher Fahnenträger der Schlussfeier fungierte. "Wir waren so knapp davor, Gold zu gewinnen, deswegen war es natürlich im ersten Augenblick extrem schmerzhaft, das mitzuerleben", meinte Yannic Seidenberg: "Aber als die Medaillen rauskamen, war ich einfach nur unglaublich stolz, dabei gewesen zu sein und sie in der Hand zu haben."

Das Sensationsteam stand kurz davor, sich erstmals zum Olympiasieger zu krönen. Jonas Müller (57.) traf in der Schlussphase zur zwischenzeitlichen 3:2-Führung, doch die Russen retteten sich mit einem Treffer 55,5 Sekunden vor Schluss noch in die Overtime. Kirill Kaprisow traf dann in der 10. Minute der Verlängerung zum umjubelten Sieg des Turnierfavoriten.

Während die Russen freudig über das Eis tanzten und später mit dem wegen der Doping-Sanktionen verbotenen Singen ihrer Nationalhymne für einen Eklat sorgten, versammelten sich die Deutschen niedergeschlagen um Trainer Sturm, der nach der erneut fantastischen Leistung aufmunternde Worte sprach.

Bei Marcel Goc überwog aber schnell der Stolz: "In ein paar Stunden, in ein paar Tagen werden wir verstehen, was wir geleistet haben für unser Land und für das Hockey." Und Gerrit Fauser meinte: "Wir werden in der Kabine noch kurz traurig sein, dann werden wir ein bisschen feiern."

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