"Der größte Erfolg seit zehn Jahren": Austria Salzburg erhält Lizenz für die 2. Liga
Auf dem Weg zurück in die 2. Liga hat Austria Salzburg eine große Hürde genommen: Der Westliga-Tabellenführer bekam am Freitag in erster Instanz die Zweitliga-Lizenz. Nun muss die Qualifikation auch sportlich geschafft werden.

Genau um 12 Uhr trudelte am Freitag die frohe Botschaft aus Wien ein: Fußball-Westligist Austria Salzburg erhält von der Bundesliga die Zweitliga-Lizenz ohne Auflagen in erster Instanz. "Abseits vom Sportlichen ist das der größte Erfolg der Austria seit zehn Jahren. Das Schönste daran ist, dass es ein gemeinsamer Erfolg aller Austrianer ist", jubelt Austria-Obmann David Rettenbacher, der in den vergangenen Monaten mit seinen Vorstandskollegen rund um Präsident Claus Salzmann unermüdlich für die Spielberechtigung gearbeitet hatte. "Es ist uns ein Anliegen zu zeigen, dass auch in Zeiten wie diesen ein anderer Fußball, abseits von Investoren und Multi-Club-Ownerships, möglich ist. Geklappt hat dies alles nur durch die Unterstützung unserer 1500 Mitglieder, unserer langjährigen Partner und der lokalen Politik - ein Gemeinschaftssieg von uns allen."
"Wir dürfen nicht vergessen, woher wir kommen"
Nachdem den Violetten im vergangenen Jahr die Lizenz in allen Instanzen verweigert wurde, kann der Verein nun aufatmen. Schafft die Truppe von Trainer Christian Schaider die sportliche Qualifikation, dann wird der Verein im Sommer in die zweithöchste Spielklasse Österreichs zurückkehren. "Wir dürfen nicht vergessen, woher wir kommen. Bevor unser Präsident Claus Salzmann mit neuem Vorstandsteam und dem Trainerduo Christian Schaider und Jilmaz Özel im Winter 2018 angetreten ist, waren wir sportlich die Nummer 14 im Salzburger Amateurbereich - und hatten einen Schuldenrucksack von einer knappen Million umgebunden", betont Rettenbacher.

Letztes Zweitliga-Abenteuer endete im Desaster
Die Rahmenbedingungen für die 2. Liga wurden schon abgesteckt: Das Budget soll rund eine Million Euro betragen. Damit wären die Violetten zwar am unteren Ende der Liga zu finden, man will aber mit viel Einsatz und Leidenschaft sowie der Unterstützung der Fans mit den Profiteams mithalten. Die Austria wird auch bei einem Aufstieg weiterhin vorwiegend auf Amateure am Spielfeld setzen und den Großteil des aktuellen Kaders mit nach oben nehmen. Dass das alles andere als ein leichtes Unterfangen wird, bekam der Club beim bisher letzten Zweitliga-Abenteuer zu spüren: In der Saison 2015/16 erlitten die Violetten nicht nur sportlich, sondern auch finanziell Schiffbruch. Erst nach einem jahrelangen Sparkurs war die Austria im Jahr 2023 wieder schuldenfrei.
Drei Punkte vor dem Titelrivalen Imst
Sportlich geht es für den Westliga-Tabellenführer am Samstag mit dem Heimspiel gegen den starken Aufsteiger Kuchl weiter. Aktuell hat die Schaider-Elf drei Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Imst, der am Freitag ebenfalls in erster Instanz die Zweitliga-Lizenz erhalten hat. Am 10. Mai stehen sich die beiden Titelrivalen in Maxglan im direkten Duell gegenüber. "Sportlich haben wir absolutes Vertrauen in die Mannschaft und das Trainerteam. Der Druck ist auch für sie enorm. Diesen Druck wollen wir jetzt in zusätzlichen Rückenwind verwandeln und versuchen, außerordentlich starke Imster hinter uns zu lassen", blickt Rettenbacher optimistisch Richtung Saisonfinale.