SN.AT / Sport / Regionalsport

Sportplatz unbespielbar: Salzburger Landesligist kämpft um seine Existenz - rettet "geniale Lösung" den Stadtverein?

Der Sportplatz in Gneis ist ein Sanierungsfall. Der Verein droht nach jahrelangem Kampf mit dem Aus. Nun ist eine neue Lösung in Sicht.

Das Spielfeld in Gneis ist etwas uneben.
Das Spielfeld in Gneis ist etwas uneben.

Der Landesligist USK Gneis feiert am Wochenende sein Sommerfest. Wirklich in Feierlaune ist Obmann Andreas Kanzler aber nicht. Denn auf der Sportanlage im Stadtteil Gneis, wo am Freitag zum Auftakt des Fests Nachwuchskicker ein U14-Turnier bestritten, ist im aktuellen Zustand nicht mehr lange an Fußball zu denken.

Gneiser Sportplatz ist seit Jahren ein Sanierungsfall

Das Problem sind massive Setzungen und Löcher im Rasen beider Fußballfelder, die 2022 erstmals bemerkt wurden. Auf dem unebenen Geläuf war wegen der Verletzungsgefahr in den vergangenen Saisonen kein Spielbetrieb möglich. Nach einer notdürftigen Begradigung des Hauptplatzes in diesem Jahr kehrte die Kampfmannschaft, die zuletzt dank einer Spielgemeinschaft mit dem ASK/PSV Salzburg nach Salzburg-Süd ausgewichen war und 2025/26 wieder ohne Partner antritt, nach Gneis zurück. Doch drei Monate nach der vermeintlichen Verbesserung - Kosten im fünfstelligen Eurobetrag - sind auch die Unebenheiten zurück. "Der Hut brennt. Wenn der Untergrund nicht erneuert wird und die Arbeiten nicht heuer beginnen, sperren wir den Verein zu", sagt Kanzler.

Stadt Salzburg vertröstet erneut

Er kämpft seit Jahren um eine nachhaltige Sanierung der im Naturschutzgebiet auf einer Torfschicht errichteten Fußballfelder. Der Verein habe auf Basis eines Gutachtens ein seit 2023 fertiges Konzept für den Bodenaustausch in der Schublade. Man warte nur auf das Startsignal durch den Besitzer der Sportanlage, die Stadt Salzburg. Als Kosten pro Spielfeld werde ein mittlerer sechsstelliger Eurobetrag veranschlagt. Doch in der Investitionsklausur der Stadtpolitik Ende Mai fanden die vom Sportressort eigentlich für das Gneiser Projekt vorgesehenen Mittel für das Jahr 2026 erneut keine Berücksichtigung.

"Verständnisvolle Politiker, aber passiert ist halt nichts"

"Die Politiker waren immer sehr verständnisvoll, aber passiert ist halt seit Jahren nichts. Ich will nicht schimpfen, verstehe, dass das Budget knapp ist. Aber der Stadtteil wächst sehr schnell, aber die Infrastruktur wächst nicht mit", sagt Kanzler, der sich daher an Medien wandte. Noch vor der Veröffentlichung des Berichts kontaktierte der für das Bauressort verantwortliche Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) den USK-Obmann. "Ein sehr produktives Gespräch", bestätigen beide Seiten.

Vizebürgermeister Dankl schaltet sich ein

Das Ergebnis soll eine "geniale Lösung" sein, wie Dankl auf SN-Nachfrage erklärt. Im Winter habe die Stadt frostbedingt ohnehin keine Baustelle. Für diese Fußballplatzsanierung seien die Wintermonate aber gut geeignet. Das könnte Gneis in die Karten spielen. Denn das Baubudget könne nicht in jedem Jahr ausgeschöpft werden und Geld fließe zurück in die Stadtkasse. Wenn das auch 2025 so sei, könne die Sanierung eines Spielfelds mit dem Restgeld noch heuer erfolgen und abgerechnet werden. "Es ist ja Sinn der Sache, das vorgesehene Geld auch zu nutzen. Und es wird ja nicht billiger", sagt Dankl. Er will im Sommer zu einem noch festzulegenden Stichtag eruieren, wie viel Geld für den ersten Teil des Projekts zur Verfügung steht. Kanzler ist vorsichtig optimistisch: "Es auf mehrere Jahre aufzuteilen, ist eine gute Idee. Ich bin aber erst beruhigt, wenn das Geld wirklich da ist."

SPORT-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Sportmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.