Viel gibt es nicht mehr, was Marcel Hirscher auf seiner persönlichen To-do-Liste noch fehlt. Einen letzten großen Haken hat er im Jänner dieses Jahres in Kitzbühel daruntergesetzt, als er an allen
Tagen als Vorläufer bei der Abfahrt auf der Streif angetreten ist. "Das war noch etwas, das mir gefehlt hat. Kitzbühel ist die schwierigste, schnellste und atemberaubendste Strecke der Welt, daher war es ein großes Projekt. Auf jeden Fall war es ein Tag, den ich nie vergessen werde", meinte Hirscher nach seiner Premiere, nach der man ihm die echte Freude an diesem Erlebnis anmerken konnte. Doch eines hatte er im Unterschied zu allen anderen Fahrern auf der Strecke als Alleinstellungsmerkmal: Hirscher war auf seinen eigenen Ski unterwegs - und es gibt nicht wenige im Skizirkus, die meinen, dass Hirscher das gemacht habe, weil er als echter Perfektionist selbst im Bereich der Abfahrtsski jetzt alles wissen will.

Man sieht: So richtig ruhig ist es in seinem Leben seit seinem Rücktritt im September 2019 nicht geworden, ganz im Gegenteil. Unternehmer, neuerdings begeisterter Kletterer, Motocrossfahrer - und nach insgesamt acht Gesamtweltcupsiegen und sieben Goldenen Leonidas-Löwen als Salzburger Sportler des Jahres kam nun schon mit erst 33 Jahren die höchste Auszeichnung, die bei dieser Gala verliehen werden kann: der Leonidas für das Lebenswerk, überreicht durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
"Es ist natürlich sehr schräg, mit 33 Jahren über sein Lebenswerk zu sprechen. Das sportliche Lebenswerk als aktiver Sportler kann man so stehen lassen. Aber der Rest steht noch vor mir", sagte Hirscher auf der Bühne. Seine große Leidenschaft, der Skisport, werde ihn weiterhin begleiten und seine Skimarke wird schon kommende Saison im Weltcup vertreten sein.
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