Alexander Pereira

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Alexander Pereira

Alexander Pereira (* 11. Oktober 1947 in Wien) war von 2011 bis 2014 Intendant der Salzburger Festspiele.

Einleitung

Er gilt als einer der international erfolgreichsten Musikmanager der Gegenwart. Für die Intendanz in der Stadt Salzburg war Pereira bereits 1999 in aller Munde. Am 19. Mai 2009 wurde er als Nachfolger von Jürgen Flimm bestimmt.

Leben

Alexander Pereira wurde als Sohn eines österreichischen Diplomaten in Wien geboren. Nach der Matura und neben einem Gesangsstudium war er zunächst für die österreichische Fremdenverkehrswerbung in London und Frankfurt a. M., danach fast zwölf Jahre im Bereich Marketing und Verkauf des Unternehmens Olivetti in Deutschland tätig. Ab 1979 war er als Vorstandsmitglied der Frankfurter Bach-Konzerte mit Planung und Organisation von Abo-Zyklen betraut. 1984 wurde er als Generalsekretär der Wiener Konzerthausgesellschaft berufen.

Mit Beginn der Saison 19911992 leitete Pereira das Zürcher Opernhaus. Seine Direktion, in der er etwa Franz Welser-Möst als Musikchef bestellte, gilt als höchst erfolgreich, seine Beziehungen als ausgezeichnet. Eng verbunden ist Pereira etwa mit dem Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, was sich überaus positiv für das Renommee des Hauses ausgewirkt hat. "Wenn Harnoncourt sagt: 'Ich will Hänschen klein mit dir machen!', dann mach ich mit ihm Hänschen klein!", fasste der Intendant einmal seine Verehrung für den Maestro in Worte. So konnte Pereira nach seinem ersten Dezennium in Zürich auch erklären: "Wir wollen in der Champions League der Opernhäuser mitspielen, wenn auch als kleinstes Mitglied."

Der allgemein starke Spardruck machte jedoch auch vor seinem Haus nicht Halt, und sein Geschick, nicht nur mit Künstlern, sondern auch mit Sponsoren gut umgehen zu können, war in dieser Situation durchaus hilfreich. "Man muss zunächst, unabhängig von Sponsoren, einen Spielplan machen, nur aus der künstlerischen Notwendigkeit, der Wahrheit zur Sache", erläuterte er einmal seine Strategie. "Nachdem der entwickelt worden ist, hängt man sich seinen Bauchladen mit den verschiedenen Projekten um." Er habe allerdings "in allen Jahren, in denen ich private Unterstützung suche, keinen einzigen Fall erlebt, wo ein Sponsor irgendeinen Einfluss auf mich gehabt hat. Und wenn mein Idealismus intakt ist, dann würde ich auch nicht auf die Idee kommen, Quatsch zu produzieren, um ihn leichter zu verkaufen."

Pereiras Vertrag wurde in Zürich mehrmals verlängert, als er 2005 ein "finanziell attraktives, prestigeträchtiges und künstlerisch reizvolles" Angebot von der Mailänder Scala erhielt, wurde in Zürich entschlossen um ihn gekämpft. Nicht zuletzt wegen der Zusammenarbeit mit Welser-Möst entschied er, zu bleiben. Gerüchten um eine mögliche Bestellung an die Wiener Staatsoper trat er vehement entgegen: "Ich habe jetzt ziemlich viele Posten abgelehnt und habe immer wieder neu festgestellt, dass Zürich für mich die beste aller möglichen Welten ist", erklärte er damals gegenüber der APA. Im vergangenen Jahr wurde allerdings bekannt, dass Pereira nach seiner nochmaligen Vertragsverlängerung spätestens 2012 Zürich nun doch verlassen werde und vom Intendant der Komischen Oper in Berlin, Andreas Homoki, abgelöst wird.

Pereira und Salzburg

Hauptartikel Pereira und die Salzburger Festspiele

Noch bevor die ersten Salzburger Festspiele seiner Intendanz im Sommer 2012 überhaupt begonnen hatten, drohte Alexander Pereira mit dem Rücktritt sollte sein Budgetvorschlag für das Programm vom Kuratorium nicht genehmigt werden. Insbesondere Bürgermeister Heinz Schaden fühlte sich durch die Vorgehensweise des Intendanten brüskiert. Trotzdem gelang es dem Kuratorium den Budgetstreit zu schlichten, in dem Sonderprojekte aus dem regulären Budget ausgegliedert wurden und der Ball der Salzburger Festspiele beim Verein der Freunde der Salzburger Festspiele angesiedelt wurde.

Im März 2013 wurde bekannt, dass das 60 Millionen Euro Budget für 2013 nicht halten wird. Wieder beugte sich das Kuratorium dem Willen Pereiras, aber das Gesprächsklima schien deutlich zerrüttet zu sein. Heinz Schaden schloss eine Vertragsverlängerung Pereiras über 2016 hinaus aus, der Intendant selbst kokettierte öffentlich mit einem Wechsel an die Mailänder Scala.

Am 4. Juni 2013 wurde Pereira einstimmig vom Aufsichtsrat der Scala am Ende einer zweieinhalbstündigen Sitzung zum Intendanten ernannt, berichteten italienische Medien. Pereira trat 2015 dann dort sein Amt an. Pereiras Vertrag mit den Salzburger Festspielen lief aber noch bis 2016. Das Kuratorium hatte bis zuletzt betont, dass dieser Vertrag keine Nebentätigkeit erlaube.[1]

Das Kuratorium der Salzburger Festspiele beschloss dann am 11. Juni 2013 die Trennung von Pereira im kommenden Jahr 2014 und eine vorzeitige Auflösung seines Vertrages mit 30. September 2014.

Quelle

  • salzburg.com (19. Mai 2009)

Einzelnachweis