Deutsche Lufthansa AG

Die Deutsche Lufthansa AG hat(te) jahrzehntelange Verbindungen mit Salzburg in Form eines eigenen Verkaufsbüros in der Altstadt (später dann nur mehr am Flughafen Salzburg) und durch Flugverbindungen nach Frankfurt am Main in Deutschland.
Geschichte
Die im deutschen Dessau beheimatet gewesenen Junkers-Fokker-Werke (IFA) brachten 1919 das erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug, die F 13, heraus. Im selben Jahr wurde in Barranquilla in Kolumbien die "Sociedad Colombo Alemana des Trasportes Aéreos" (Scadta) vom deutschen Dr. Peter Paul von Bauer gegründet. Sie erwarb zwei F 13 mit Schwimmern für den Posttransport. Als die Gesellschaft von Bauer 1928 in finanzielle Schwierigkeiten geriet, wandte sich Bauer unter anderen an die Deutsche Luft Hansa in Deutschland, die 1926 gegründet worden war, um Hilfe. Doch Luft Hansa selbst in finanziellen Engpässen befindlich, konnte nicht in die Gesellschaft einsteigen. Die Scadta musste ihre Flugtätigkeit einstellen und wurde viel später, nach 1945, zur kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca umbenannt. Aber die Scadta wurde, ebenfalls später, Geburtsort des Syndikat Condor, einer brasilianische Luftfahrtgesellschaft, die durch die Deutsche Luft Hansa gegründet und betrieben wurde.
Die Deutsche Luft Hansa wiederum war 1926 durch die Verschmelzung der Deutschen Aero Llyod und der IFA, die mittlerweile Junkers Flugverkehr AG hießen, entstanden. Die Deutschen Aero Llyod hatte bereits mehrere Jahre Postflüge nach Südamerika durchgeführt. Am 6. Jänner 1926 war durch Fusion der beiden Unternehmen die Gründung der Deutschen Luft Hansa Aktiengesellschaft mit Sitz Berlin erfolgt. In weitere Folge entstanden Tochter-Unternehmen wie Deutscher Luftdienst, Europa Union, die vor allem Post in alle und in aller Welt transportierten. Am 6. April 1926 eröffnete die Deutsche Luft Hansa ihre Linienflugtätigkeit.
Name
Der ursprüngliche Name in der Schreibweise Luft Hansa war dem gleichnamigen Titel des Buches des Junkers-Pressechefs Fischer von Poturczyn entnommen worden, das 1925 erschienen war. Aero-Lloyd hatte den Kranich im Firmenzeichen und zusammen mit den Junkers-Firmenfarben blau/gelb entstand das noch heute gültige Firmenlogo. Nach einigen Jahren änderte man die Schreibweise in Lufthansa.
Kennzahlen 2016-2017 | |||
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Lufthansa Konzern | davon Austrian Airlines | ||
2016 | 2017 | 2016 | 2017 |
Umsatz in Millionen Euro | |||
31.660 | 35.579 (+ 12,4 %) | 2.153 | 2.358 (+ 9,5 %) |
Operatives Ergebnis (EBIT) in Mill. Euro | |||
2.275 | 3.310 (+ 45,5 %) | 65 | 101 (+ 55,3 %) |
Passagiere in Mill. | |||
109,67 | 130,04 (+ 18,6 %) | 11,39 | 12,85 (+ 12,8 %) |
Mitarbeiter per 31. Dezember 2017 | |||
124 306 | 129 424 (+ 4,1 %) | 6 450 | 6 914 (+ 7,2 %) |
Quelle: "Salzburger Nachrichten", 16. März 2018
→ APA/Lufthansa |
Nach 1945
Aufgrund der Verbote durch die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs konnte Lufthansa erst nach einem alliierten Sonderabkommen mit 1. April 1955 wieder ihre Tätigkeit aufnehmen. Zunächst wurden nur innerdeutsche Strecken geflogen. Anfang Juni 1955 begann man dann aber mit der Strecke New York in den USA. Im August 1956 folgte der Flugverkehr mit Südamerika. Bis 1960 wurde mit Propellermaschinen geflogen, ab 1960 kamen dann Turbinenverkehrsflugzeuge zum Einsatz.
Zu jener Zeit gab es noch den Deutschen Flugdienst und die Condor-Luftreederei der Firma Oetker. Am 22. März 1961 kaufte Lufthansa die beiden Maschinen von Rudolf-August Oetker und Ende Oktober wurde der Deutsche Flugdienst in Condor Flugdienst umbenannt. So lebte der uralte Name Condor unter Lufthansa wieder auf.
21. Jahrhundert
Im Zuge der Infektionskrankheit Covid-19-Krise im März 2020 musste Lufthansa 700 der insgesamt 763 LH-Flugzeuge am Boden parken und 31 000 Mitarbeiter von insgesamt 140 000 Mitarbeiter zur Kurzarbeit anmelden. Am 19. März 2020 flog Lufthansa mit Blick auf die Kapazitäten "auf einem Niveau wie 1955" (wöchentlich nur noch 21 Flüge zu sieben verschiedenen Zielen).[1]
Lufthansa und Salzburg
Schon bevor der Salzburger Flughafen entstand, gab es bei Bad Reichenhall den Flugplatz Mayerhof-St. Zeno. Dieser wurde von Aero-Lloyd angeflogen. Am 16. August 1926 landete eine sechssitzige (vier Passagiere) Fokker F II D 766 aus München nach 50 Minuten Flugzeit als erste Passagiermaschine aus dem Ausland am Salzburger Flughafen. Der erste Linienflug fand am 18. August 1926 mit der Landung einer Deutschen Luft Hansa Fokker-Grulich F II statt. Am 22. August 1926 wurde dann der Flughafen offiziell eröffnet.
Eine dreimotorige Maschine, eine Junkers G 24 der Deutschen Luft Hansa, landete erstmals am 17. Juli 1927. Eine Junkers F 24K der Deutschen Luft Hansa war am 1. Juli 1929 die erste Charterflugmaschine, die in Salzburg landete.
Der saudi-arabische König Ibn Saud besuchte am 13. Juli 1962 Salzburg mit einer Lufthansa-Sondermaschine.
Am 26. September 1968 kam es zur Erstlandung einer Boeing 737 der Lufthansa am Salzburger Flughafen.
Am 28. Oktober 1972 kreiste eine Boeing der Lufthansa, die von Palästinensern gekidnappt worden war, über der Stadt Salzburg auf dem Flug zur Freipressung von drei überlebenden Terroristen des Olympiamassakers in München.
Am 25. März 1976 kam es zur Erstlandung und Präsentation eines Airbus A-300 der Lufthansa am Flughafen Salzburg.
Viele Jahre gab es in der Stadt Salzburg an der Griesgasse ein Lufthansa-Stadtbüro. Dort war in den 1980er-Jahren Monica List-Krombholz Verkaufsleiterin. Ein ebenfalls jahrzehntelanger (Außendienst)Mitarbeiter war Gunter Melot de Beauregard.
Quellen
- Hans M. Bongers: Es lag in der Luft, Erinnerungen aus fünf Jahrzehnten Luftverkehr, Econ Verlag, 1971
- Friedrich Leitich: Städt. Flugplatz Salzburg Airport 60 Jahre, 1986
Einzelnachweis
- ↑ Quelle fvw Deutschland "LH-Chef erwartet Umbruch in der Luftfahrt" vom 19. März 2020