Gustav Pröll
Dr. med. Gustav Pröll (* 17. August 1817 in Pöchlarn, NÖ.; † 5. Oktober 1895 in Graz Stmk.) war Badearzt in Wildbad Gastein und Ehrenbürger der Gemeinde.
Leben
Gustav Pröll war "Doctor der Medicin, Magister der Geburtshilfe"[1] und von 1851 an jahrzehntelang Badearzt in Bad Gastein.
Er war korrespondierendes Mitglied der k. k. geologischen und meteorologischen Reichsanstalt und der Gesellschaft der Aerzte in Wien, ferner der Societe de lettres sciences et arts in Nizza (Frankreich), Ritter des k. k. österr. Ordens der eisernen Krone III. Klasse und des kais. brasilianischen Ordens von der Rose.[1]
1860 war der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde beigetreten.[2]
Nachruf in den MGSLK:[2]
Er war zu Pöchlarn in Niederösterreich als Sohn des Verwalters dieser Staatsherrschaft am 17. August 1817 geboren, studierte an den Gymnasien in Kremsmünster[3] und Wien, dann an der Wiener Universität, wo er am 17. April 1841 als Doctor der Medizin promovierte. Nachdem er in verschiedenen großen Krankenhäusern des In- und Auslandes als Assistent thätig gewesen und theils als Hofmeister, theils als Reisearzt mehrfache Reisen nach England, Frankreich, Italien und Griechenland, gemacht hatte, ließ er sich zuerst in Linz, dann im Jahre
1851 in Badgastein als Badearzt nieder; im Winter übte er die medizinische Praxis durch viele Jahre in Nizza, später in Meran, schließlich — der Universitätsstudien seines Sohnes wegen— in Graz aus. Im Jahre 1875 hatte er sich vermählt.
Dr. Pröll war der englischen, französischen, italienischen und neugriechischen Sprache mächtig, ein viel beschäftigter Arzt, voll unermüdeter Sorgfalt für seine Patienten und zwar ohne Unterschied des Standes und Range-, ein Vater der Armen, und für die Hebung von Badgastein eiftigst bemüht.
In literarischer Beziehung trat Dr. Pröll vielfach in homöopatischen Zeitschriften hervor, vor Allem mit seiner in viele fremden Sprachen übersetzten Monographie des Wildbades Gastein (Verlag von Braumüller in Wien).
Sein gemeinnütziges Wirken fand vielseitige und ehrende Anerkennung seitens der Landesbehörden und der Gemeinde Badgastein, die ihn zum Ehrenbürger ernannte. Im Jahre 1885 wurde er mit dem Orden der eisernen Krone dritter Klasse ausgezeichnet, sowie schon früher mit dem brasilianischen Rosen-Orden; im Jahre 1891 feierte er sein 50jähriges Doctor-Jubiläum, so wie das 40jährige seiner Gasteiner- Praxis.
Unermüdete und regste Thättgkeit, andauernd bis wenige Tage vor seinem Tode, zeichnete diesen durchaus originellen, viel belesenen, viel erfahrenen, für jeden Fortschritt begeisterten Mann von kindlich frommer und fröhlicher Weltanschauung aus, und groß ist— im In- wie im Auslande— die Zahl der um ihn Trauernden; ehrenvoll und unvergeßlich— zumal in Badgastein— sein Andenken.
Ehrung
Die Gemeinde Bad Gastein verlieh ihm 1880 die Ehrenbürgerschaft.[4]
Werke
- Gastein. Unentbehrlicher Ratgeber für Kranke, die Gastein besuchen, sowie für Ärzte, welche Kranke dahin senden wollen. Mit 1 Vollbilde, 1 Situationsplan u. 1 Kärtchen der Reiserouten. Braumüller's Bade-Bibliothek Nr. 5, 1893.
- Auszug aus den meteorologischen und phänologischen Beobachtungen im Monat Mai 1863 in Badgastein, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK) 3, 1863, S. 249-250
- Meteorologische Beobachtungen aus Badgastein, Juni 1863, in: MGSLK 3, 1863, S. 286-287
Quellen
- Nekrolog in MGSLK XXXVI, 1896, S. 411