Karl Meinhart
Oberlehrer Karl Mikschofsky, seit 1921 Meinhart (* 12. Oktober 1882 in Klein Hermannschlag, tschechisch Kuri bei Kaplitz, tschechisch Kaplice, Böhmen; † 29. April 1970) war Schulleiter der Volksschule Michaelbeuern und Bürgermeister der Marktgemeinde Oberndorf bei Salzburg.
Leben
Karl Mikschofsky stammte aus einer deutschsprachigen Bauernfamilie aus Südböhmen. Sein Vater war Maurer und kam vermutlich auf der Suche nach Arbeit in den Flachgau. Nach seiner Ausbildung zum Lehrer war Mischkovsky von 1902 bis 1903 Aushilfslehrer an der Volksschule Nußdorf, kam 1903 als Lehrer an die Volksschule Lamprechtshausen und wurde 1910 Oberlehrer an der Volksschule Michaelbeuern. Dort blieb er bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung 1921.
Nebenberuflich war er Organist, seine Frau zeitweilig Handarbeitslehrerin. Schließlich stieg er ins Immobiliengeschäft ein und kaufte 1917 einen desolaten Bauernhof, sanierte ihn und verkaufte ihn zwei Jahre später wieder mit ansehnlichem Gewinn. Am 13. Februar 1919 erwarb er eine Liegenschaft in der Marktstraße 2 in Oberndorf, die er teilweise behielt, teilweise ausbaute, weiterverkaufte und in weitere Grundstücke investierte.
1921 übersiedelte er nach Oberndorf, ließ seinen Namen in Karl Meinhart ändern und ging gesundheitlich bedingt in Frühpension. Nebenerwerblich betrieb er einen Holzhandel und Viehzucht. 1928 erhielt er das Heimatrecht und wurde österreichischer Staatsbürger.
Aus der Konkursmasse der Firma Glaser erwarb er mit anderen Investoren die Glashütte in Moosdorf-Hackenbuch (Oberösterreich) und Teile des Ibmer Moores, die er als Geschäftsführer des Konsortions nutzen konnte. Aus dem Gewinn ließ er sich vom Architekten Josef Dietzinger an der Lindach (heute Parascelsusstraße 29) eine Villa errichteten, die jedoch nach dem Krieg von den Amerikanern bis 1948 beschlagnahmt wurde.
Am 14. September 1945 wurde er zum Bürgermeister der Marktgemeinde Oberndorf bestellt und blieb dies bis zum 29. April 1946.
Familie
Karl Mischkofsky war seit 1909 mit der Mauerkirchner Kaufmannstochter Emma (* 6. Juli 1880; † 1. Februar 1967) verheiratet, die ihm vier Kinder schenkte:
- Bruno (* 27. April 1910; † 9. Februar 1950), der Revierförster wurde,
- Emma (* 1912; † 1943 in Wiener Neustadt), verheiratete Wacha, die Köchin wurde,
- Wilhelmine (* 1914; † 1991), verheiratete Wettinger, die Haushaltslehrerin wurde, und
- Karl (* 22. Juni 1919; † 28. Oktober 2002), der an der Bundesrealschule maturierte und an der Wiener Hochschule für Bodenkultur Forstwirtschaft studierte (Dipl.-Ing.).
Quellen
- Dr. Lepperdinger, Friedrich: Oberndorf und seine Bürger. Eine soziologische Studie. Eigenverlag Oberndorf 2012.
- Grabstein am Friedhof Oberndorf
Vorgänger |
Bürgermeiter der Marktgemeinde Oberndorf 1945–1946 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Schulleiter der Volksschule Michaelbeuern 1910–1921 |
Nachfolger |