St. Joseph (Gutshof)

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Das denkmalgeschützte Gebäude des ehemaligen Kasererhofes, heute Teil des ARCOTELs Castellani, vom Garten gesehen.
Das Gebäude des ehemaligen Kasererhofes von der Alpenstraße gesehen.
Die ehemalige Hauptzufahrt über den Eschenbach zum Kasererhof.

St. Joseph ist ein alten Anwesen in der Josefiau im Salzburger Stadtteil Salzburg Süd und gehört zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.

Geschichte

In den alten Hofmeistereihüchern wird die Örtlichkeit als "in der Au vor St. Erntraudsporten unterhalb der Pernau zwischen der Salzach und des Mülpachs" bezeichnet. Das Anwesen gehörte bereits zum Pfleggericht Glanegg. Am 23. Juli 1674 kaufte den Hof von den Erben des Peter Weiß, Handelsmannes, um 1400 Gulden der Kaufmann Abraham Zillner, der 1688 von Kaiser Leopold I. mit dem Prädikate "von Zillerberg" in den Reichsadelsstand erhoben wurde.

Zillner stattete den Hof aus - aber vasst alles nur zur Recreation und Lust, nit ab er zu Nutzen und Einträglichkeit - und erbaute 1677 am Eschenbach eine Kapelle zu Ehren des 1676 zum Patron des Erzstiftes erhobenen hl. Josef, die Kapelle des hl. Josephs. Zillner wirtschaftete aber den Hof ab und am 17. Mai 1705 ersteigerte der Dechant von Altenmarkt, apostolischer Protonator Achaz Rösch den Hof aus der Zillnerschen "Gantmasse" , der schon einen Hof in unmittelbarer Nähe besaß. Am 18. September 1712 schenkte Rösch sein vor der St. Erntrauds-Porten in der Au unterhalb der Pernau zwischen der Salzach und des Mülpachs liegend hofurbarisches Gut und Erbrecht, den sogenannten St. Josefshof als nemlich die Kapellen samt dem gegenüber unausgebauten neuen Kapellengebeu, das Gschlässl wie Herrnhaus, dann das ganze Mayrhaus, die Mühl und Mühlhaus dem Collegium S. Caroli, einer Stipendienstiftung der an der Benediktineruniversität. In dessen Besitz blieb das Gut bis 1793.

Nach der Aufhebung des Collegiums 1811 wurde es an Franz Paul Hörl, bürgerlicher Kuglbräuer, um 4000 fl. verkauft und erstmals ein Wirtshaus erwähnt: "Wirtshaus zu den drei Schwestern", das vom Kasererbräuer in der Kaigasse, heute Hotel Kasererbräu, geführt wurde. Aus dieser Zeit erhielt es den lange getragenen Namen "Kasererhof". Hörl folgten 1801 Alexander Moser und seine Erben, 1887 Paul und Bartlmä Angelberger.

Am 6. August 1814 brannten Schloss und Meierhaus ab.

Um die Mitte des 17. Jahrhunderts war es im Besitz des Komponisten Heinrich Ignaz Franz Biber.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Kasererhof zum Parkhotel Kasererhof. In den 1990er-Jahren musste der damalige Besitzer des Hotels Konkurs anmelden. Es wurde von der Ambra Hotel Betriebs GmbH in Salzburg, die es 2002 bis 2003 grundlegend zum fünf-Sterne-Parkhotel Castellani umbaute. Die Zimmeranzahl wurde von 51 auf 150 erweitert (u. a. auch durch einen fünfstöckigen Neubau im Garten). Die Kosten waren mit 10,9 Millionen Euro (150 Millionen Schilling) angegeben, finanziert von der Wüstenrot-Versicherungs AG.[1]

Aktuell (Jänner 2024) heißt es ARCOTEL Castellani im Besitz des Wiener Unternehmens ARCOTEL Hotels & Resorts GmbH.

Bilder

  St. Joseph (Gutshof) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Einzelnachweis

  1. "Salzburger Nachrichten", 22. Jänner 2002