Kolumbariengruft der Universitätskirche

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In der Kolumbariengruft.

Die Kolumbariengruft der Universitätskirche befindet sich in der Universitätskirche (auch Kollegienkirche) in der Altstadt der Stadt Salzburg.

Geschichte

Das Sacellum der Salzburger Benediktineruniversität wurde im Lauf des 17. Jahrhunderts für die Gottesdienste zu klein. Ebenso waren die die zwölf Plätze der spektakulären "Sitzgruft" bald belegt. Es wurde daher in der Mittelachse der 1707 eingeweihten Universitätskirche eine neue Grabstätte geschaffen, die Kolumbariengruft.

Der Zugang befindet sich unmittelbar nach dem Hauptportal der Universitätskirche im Langhaus. Der Treppenabgang ist mit einem schweren Marmordeckel verschlossen, der zu einer Krypta führt. Die eindrucksvolle Grabanlage umfasst 60 Nischen, die nach dem lateinischen Wort columbarium für "Taubenschlag" Kolumbarien genannt werden. Man schob die Särge in die vom Mittelgang ausgehend angelegten Nischen, die man anschließend vermauerte und in der Regel mit einer Inschrift versah. Heute ruhen 16 Personen in der Krypta, wobei zwei Grabstätten nicht bezeichnet sind. Die meisten der namentlich bekannten Männer wirkten als Rektoren oder Professoren an der Benediktineruniversität, die 1810 aufgelöst wurde. Nach der Wiedergründung der Universität Salzburg wurde in zwei Fällen die Bestattungstradition wieder aufgenommen.

Die lateinischen Inschriften der Kolumbariengruft sind kurzgefasst, teilweise bestehen sie nur aus den Initialen des Verstorbenen. Sie betonen die Transzendenz des irdischen Lebens sowie die Hoffnung auf den Frieden im Tod und die Auferstehung am Jüngsten Tag.

Die Inschrift auf Rektor Gregor Wibmperger ist die älteste und eine der ausführlichsten der Kolumbariengruft. In ihrer textlichen Abfolge kann sie als Grundtypus für alle späteren gelten, wobei einzelne Elemente auch weggelassen oder in anderer Reihenfolge angegeben werden: Förmliche Anrede als Geistlicher – Namen – Geburtsort und Geburtsdatum – Ordens- und Klosterzugehörigkeit – akademischer Titel – Tätigkeit am fürsterzbischöflichen Hof – akademische Laufbahn und Professur – akademische Ämter – Todesdatum und Angabe des Lebensalters.

Selten wird die außeruniversitäre Seelsorgetätigkeit erwähnt, nur eine Inschrift nennt die Todesursache. Drei Inschriften bestehen lediglich aus Abkürzungen und beschränken sich inhaltlich auf minimale Informationen.

Da die Sitzgruft im Sacellum auf zwölf Plätze beschränkt war, schuf man in der Universitätskirche eine angemessene Begräbnisstätte für die Professoren der Benediktineruniversität. Der Zugang erfolgt über eine Treppenanlage. Die tonnengewölbte Krypta ist 15,2 0m lang, 2,80 m breit und 2,90 m hoch. Insgesamt umfasst die eindrucksvolle Grabanlage 60 Nischen. Nach einem Begräbnis wurde der Sarg zunächst in eine der zwei "Faulkammern" auf beiden Seiten der Stiege gestellt. Nach dem Verwesen des Körpers wurde der Sarg in eine Nische geschoben, die man anschließend vermauerte und in der Regel mit einer Inschrift versah. Heute ruhen 16 Personen in der Krypta, wobei zwei Grabstätten nicht bezeichnet sind. Die meisten der namentlich bekannten Männer wirkten als Rektoren oder Professoren an der Benediktineruniversität. Um die Bestattungstradition nach der Wiedergründung der Universität Salzburg 1962 neu aufzunehmen, ließen sich Rektor Carl Holböck (* 1905; † 1984) und P. Dr. Leopold Prochaska SM (* 1905; † 1980) in der Kolumbariengruft beisetzen.

Die hier bestatteten Personen

Quellen