Manuel Kramer

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Manuel Kramer (© GEPA)

Manuel Kramer (* 1. Jänner 1989 in Flachau, Pongau) ist ein ehemaliger Salzburger alpiner Skirennläufer, der für den USC Flachau fuhr. Heute ist er erfolgreicher Speedskier.

Leben

Manuel Kramer hat die Skihandelsschule in Schladming als Einzelhandelskaufmann absolviert. Er galt als Rohdiamant, dem nur noch im ÖSV im Weltcup der Feinschliff verpasst werden musste.

Der Klubkollege eines der besten Skirennläufer aller Zeiten, Hermann Maier, fuhr seit 2006 FIS-Rennen sowie Europacuprennen.

Seine größten Erfolge feierte Manuel bis dato mit einem Sieg in einer FIS-Abfahrt, einem zweiten und dritten Platz in einem Europacup-Super-G und dem Super-G-Juniorenweltmeister-Titel.

Der sensationelle Erfolg bei der Junioren-WM 2009 in Garmisch-Partenkirchen (D), bei dem er den aus Annaberg stammenden Weltcup-Youngster Marcel Hirscher auf Rang zwei verwies, dürfte Kramer derart Auftrieb gegeben haben, dass er sich beim Europacupfinale in Crans-Montana (CH) bei sehr starker Konkurrenz den dritten Gesamtplatz im Europacup-Super-G-Endklassement und den damit verbundenen Fixstartplatz für die Weltcupsaison 2009/10 sicherte.

Wertvolle Arbeit in seiner Entwicklung hat bereits der Salzburger Landestrainer Luggi Brunner geleistet. Sein Urteil über Manuel Kramer: "Ein aufgeweckter, lockerer, sehr netter Junge mit einer gewissen Prise Pfeffer. Manuel war schon immer fasziniert von den Speeddisziplinen Abfahrt und Super-G. Er ist einer, der den schnellen Schwung beherrscht." Auch ÖSV-Vizepräsident Franz Schellhorn aus Goldegg war bei seinem Lokalaugenschein in Garmisch beeindruckt vom frisch gebackenen Salzburger Juniorenweltmeister. "Ja, Manuel hat das Potenzial für eine erfolgreiche Karriere", sagte Schellhorn.

Am 29. November 2009 debütierte er im Weltcup, konnte den Super-G in Lake Louise (CAN) aber nicht beenden, genauso wenig wie seine anderen beiden Einsätze in Gröden (Südtirol) und Kitzbühel im selben Winter. Nach einer schwachen Europacupsaison 2010 beendete er die Saison zumindest als österreichischer Vizemeister im Super-G.

Am 18. Februar 2011 gewann Manuel Kramer die erste internationale Abfahrt auf der Olympiastrecke 2014 in Sotschi (RUS) ein Europacuprennen, zugleich sein erster Sieg im Europacup. Weitere Topplatzierungen sicherten ihm die Abfahrtswertung im Europacup und damit verbunden auch das garantierte Startrecht im Weltcup 2012. Hier gelang Kramer am 27. November 2011 in Lake Louise mit Rang 12 im Super-G ein toller Einstand und sein bislang bestes Weltcupresultat, doch in seinen neun weiteren Rennen in diesem Weltcupwinter konnte er sich kein einziges Mal in den Weltcup-Punkterängen platzieren.

In der Saison 2013 fand sich Manuel Kramer im Europacup wieder und sicherte sich hier mit ansprechenden Leistungen und einem dritten Gesamtrang in der Abfahrt erneut einen Fixplatz für die Weltcup-Saison 2014. Doch auch diese Weltcupsaison war nicht von Erfolg geprägt. Am 13. Mai 2014 erklärte Kramer seinen Rücktritt vom aktiven Sport und wechselte 2015 ins Speed-Ski-Lager. Hier gewann er in der Klasse Speed Downhill (SDH) Bronze bei der WM 2015 in Andorra, sowie drei Weltcuprennen. 2016 wechselte Kramer in die Speed 1 - Profiklasse, wo er am 8. März 2017 in Sun Peaks (CAN) seinen ersten Weltcupsieg feierte. Mit 246.914 km/h hält er seit 26. März 2016 den Salzburger Speedrekord und ist dritter der ewigen österreichischen Rangliste.

Manuel Kramer war seit seinem Einstieg in den Weltcup im Winter 2017 am Ende der Saison stets unter den Top Vier des Gesamtweltcups zu finden. In seiner besten Saison 2018 reichte es trotz vier Weltcupsiegen und neun Podiumsplatzierungen in elf Rennen nur zu Platz 2 hinter dem Gesamtsieger Simone Origone (ITA), ebenso wie 2019. 2020 und 2021 platzierte sich auch noch der Franzose Simon Billy vor ihm, Kramer wurde Dritter im Gesamtweltcup.

Nach dem zweiten Vizeweltmeistertitel am 30. Jänner 2022 im französischen Vars verkündete Kramer den wahrscheinlichen Rücktritt vom Sport mit Saisonende, da sich der ÖSV zu Jahresbeginn 2022 aus dem Speedskiweltcup zurückgezogen hatte und er eine private Teilnahme am Weltcup ausschloss. Somit könnten die geplanten Weltrekordrennen Ende März ebenfalls wieder in Vars der krönende Abschluss seiner Speedskikarriere werden.

Erfolge

  • Super-G-Juniorenweltmeister in Garmisch-Partenkirchen, 2009
  • 1 Sieg im Europacup (2011)
  • 5 Podiumsplätze im Europacup (2009, 2011, 2013)
  • 1 Sieg in einer FIS-Abfahrt in Innerkrems (2008)
  • 7 Weltcupsiege Speedski Profiklasse
  • 2x Vizeweltmeister Speedski Profiklasse (2017, 2022)
  • 2x Gesamtweltcupzweiter (2018, 2019)
  • 2x Gesamtweltcupdritter (2020, 2021)
  • 3 Weltcupsiege SDH Speedski
  • Bronze bei der SDH Speedski WM (2015)

Ehrungen

Die Gemeinde Flachau verlieh ihm am 16. April 2017 ihr Goldenes Ehrenzeichen.

Quellen