Margit Bokor
Margit Bokor, geborene Wahl (* 1. April 1900 in Losoncz, slowakisch Lučenec, Ungarn; † 9. November 1949 in New York, USA), war eine ungarische Sopranistin.
Leben
Margit Bokor war eines von fünf Kindern des ungarisch-jüdischen Eisenbahners Géza Wahl (* 1872; † 1946) und seiner Frau Malvine, geborene Goldschmiedt (* 1877; † 1950). Sie konvertierte zum römisch-katholischen Glauben und heiratete Sándor Bokor, von dem sie eine Tochter, Vera Margit (* 27. August 1920 in Budapest; † März 2008 in New York) bekam. Die Ehe wurde 1938 geschieden.
Sie studierte Gesang an den Musikhochschulen in Budapest und Wien. Von 1928 bis 1930 war sie in Leipzig, von 1930 bis 1933 an der Dresdner Staatsoper und von 1933 bis 1938 an der Wiener Staatsoper engagiert. 1938 emigrierte sie in die Vereinigten Staaten. In Amerika setzte sie ihre Karriere fort und fand 1947 eine Anstellung an der New York City Opera.
Salzburgbezug
Von 1934 bis 1937 trat Margit Bokor in verschiedenen Rollen bei den Salzburger Festspielen auf, und zwar
- von 1934 bis 1936 als "Cherubino" bei Le nozze di Figaro, zudem
- 1934 als "Aithra" in der Ägyptischen Helena von Richard Strauss, als Aufseherin in Elektra von Strauss und in der Titelrolle(!) in Webers Oberon,
- 1935 als "Blonde" in der Entführung aus dem Serail,
- 1936 als "Amor" in Glucks Orfeo ed Euridice und
- 1937 wiederum als "Amor" sowie als "Zerlina" in Don Giovanni, als Aufseherin in der Elektra und als "Octavian" im Rosenkavalier von Strauss.
Am 17. August 2020 wurde für sie vor dem Haus für Mozart ein Stolperstein verlegt.
Quellen
- Hilscher, Elisabeth Th.: Bokor, Margit, in: Österreichisches Musiklexikon online, Zugriff am 27.12.2020
- Schindler, Agata: Margit Bokor, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Universität Hamburg, 2008.
- Kerschbaumer, Gert: Margit Bokor auf www.stolpersteine-salzburg.at
- archive.salzburgerfestspiele.at