Michael Haslinger
Michael Haslinger (* 26. August 1906 in Saalfelden am Steinernen Meer; † 9. März 1998 in der Stadt Salzburg) war ein Salzburger ÖVP-Politiker.
Leben
Michael Haslinger war Sohn einer kinderreichen Bauernfamilie.
Beruf
Michael Haslinger war ursprünglich Förster und übte diesen Beruf von 1924 bis 1938 in Lofer und Zell am See aus. Dann verlegte er sich auf den Beruf eines Buchhalters. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er von 1942 bis 1945 Kriegsdienst leistete, war er ab 1945 als selbstständiger Wirtschaftstreuhänder in Zell am See tätig.
Politik
In der Zwischenkriegszeit war Haslinger Gauführer der Heimwehr im Pinzgau.
Von 1945 bis 1949 war er Mitglied der Gemeindevertretung und 1949 bis 1952 Stadtrat von Zell am See, seit 1946 auch Ortsparteiobmann der ÖVP in Zell am See.
Von 1948 bis 1961 war er Bezirksobmann des Österreichischen Wirtschaftsbundes im Pinzgau.
Dem Salzburger Landtag gehörte er von 1952 bis 1961 (1954 – 1961 Zweiter Landtagspräsident-Stellvertreter) und danach mehrfach kurzzeitig an, Mitglied der Landesregierung war er von 1961 bis 1973, und zwar als Landesrat (1961 bis 1963) und als Landeshauptmann-Stellvertreter (1963 bis 1973).
Als im Jahr 1949 ein neuer Landeshauptmann gesucht wurde, empfahl Haslinger – er war bereits Salzburger Wirtschaftsbund-Obmann – den noch weitgehend unbekannten Josef Klaus, den er als tüchtigen Anwalt in einem Zivilprozess kennengelernt und der in Hallein einen erfolgreichen Wahlkampf geführt hatte.[1]
Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger würdigte Haslinger im Hinblick auf dessen Wirken als Landesfinanzreferent als "Vater der gesunden Finanzen mit herausragender Spargesinnung", der die Grundlagen für die positive wirtschaftliche Entwicklung des Landes Salzburg gelegt habe. "Nach der schwierigen Wiederaufbauphase ist es ihm gelungen, die Landesfinanzen zu konsolidieren. Dadurch ist Salzburg in die Lage versetzt worden, in den 70er-Jahren wichtige Vorhaben für das Land und dessen Bevölkerung, vor allem im Sozialbereich und in der Landwirtschaftsförderung, zu realisieren. Darüber hinaus sind auch zahlreiche Wirtschafts- und Kulturinitiativen gesetzt worden. Kommerzialrat Haslinger galt als eiserner Sparmeister im Land und war weit über die Grenzen Salzburgs hinaus als Finanzexperte anerkannt, der in zahlreichen Finanzausgleichs-Verhandlungen eine entscheidende Rolle gespielt hat."
Auszeichnungen
1971 wurde Haslinger das Große Ehrenzeichen des Landes Salzburg verliehen.
Literatur
- Michael Haslinger. Ein Leben für Salzburg, hrsg. von der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Salzburg, Salzburg 1971.
Quellen
- Richard Voithofer: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Verlag Böhlau. Wien 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2 S. 77 f.
- Salzburg nimmt Abschied von Michael Haslinger. Salzburger Landeskorrespondenz, 13. März 1998
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. den Artikel Josef Klaus.