Valentin Stanig
Valentin Stanig, slowenisch auch Valentin Stanič (* 12. Februar 1774 in Bodrež bei Kanalburg in Kärnten, Slowenisch Kanal ob Soči; † 29. April 1847 in Görz, Küstenland, heute Gorizia in Friaul, Italien), war Priester und Alpinist.
Leben
Der slowenisch stämmige Kärntner Bauernsohn war von 1793 bis 1802 im Gymnasium in der Stadt Salzburg und machte zahlreiche Bergtouren und Erstbesteigungen. Er war Kanonikus, Schulaufseher und Domherr in Görz.
Leistungen
Er bestieg als erster die Gipfel des Watzmannstocks 1800 (zwischen dem 10. und dem 18. August) und am 4. September 1800 des Göllstocks. Er war auch an der Expedition der Erstbesteigung des Großglockners beteiligt. Zunächst machte er in Heiligenblut Messungen für seinen Professor Ulrich Schiegg, der am Großglockner vermaß. Stanig erreichte dann den Gipfel am 29. Juli 1800.
In der Salzburger Zeit legte er ein vollständiges Herbarium von Salzburg sowie ein kleines Alpinum an, das sich in der Benediktinerinnenabtei Nonnberg auf dem Nonnberg befindet, wo er als Aushilfskaplan im Benediktinerinnenstift seine erste Anstellung gefunden hatte.
An ihn erinnert die Dom Valentina Stanica pod Triglav (Stanig-Hütte), 2 322 m ü. A., in der Triglav-Gruppe mit dem Talort Dovje-Mojstrana (Slowenien).
Vermutlich dürfte er auch andere Berge erstbestiegen, zumindest bestiegen haben, wie aus einem Artikel herausgelesen werden könnte:[1]
Stanig besuchte zu einer Zeit, als die Berge in der gebildeten Welt noch kaum mit ihren Namen bekannt waren, den Grossglockner, Watzmann, Hohen Göll, Rathhauskogel, Preber, Untersberg, Hochstaufen, Schafberg, Triglav, das Heukareck, die Hohe Salve, und wer seine in dieser "Zeitschrift" niedergelegten klassischen, von echt alpinem Geiste durchwehten Schilderungen kennt, wird mit ihm bedauern, dass seine "bren "brennendenende "brennende Begierde, andere merkwürdige Berge zu ersteigen" nicht erfüllt werden konnte.
Werke
- Meine Erfahrungen bei den Exkursionen auf den hohen Göhl. In: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (1881)[2]
Literatur
- Josef Brettenthaler: "Valentin Stanig, ein früher Erschließer unserer Bergwelt." Aus der Reihe "Salzburger Bausteine: Seltsame Schicksale". In: Salzburg Archiv, Band 6
- Dr. Tatjana M. Peterlin-Neumaier
Weblinks
- www.biographien.ac.at, ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 92f.
- Valentin Stanig in der deutschsprachigen Wikipedia
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins, Ausgabe 1894, Seite 110]
- ↑ siehe ANNO