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Mark Mateschitz zu Rosenbauer-Einstieg: "Ein herausragendes Unternehmen"

Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer hat den bereits kolportierten Einstieg von KTM-Chef Stefan Pierer, Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz sowie der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) am Donnerstag bestätigt.

Pierer, Mateschitz und RLB OÖ steigen bei Rosenbauer ein.
Pierer, Mateschitz und RLB OÖ steigen bei Rosenbauer ein.

Die Stefan Pierer und Mark Mateschitz zuzurechnende Robau Beteiligungsverwaltung GmbH soll 3,4 Mill. neue Aktien der Rosenbauer AG erwerben und wird damit ein Drittel der Anteile des Feuerwehrausrüsters übernehmen. In einem ersten Statement unterstreicht Pierer, der die Investorengruppe strategisch anführt, dass man entschlossen sei, "die führende Position von Rosenbauer im Bereich der Feuerwehrausstattung weiter auszubauen". Der Einstieg unterstreiche "unser Vertrauen in die langfristige Perspektive des Unternehmens", so Pierer weiter.

Mateschitz: "Ein herausragendes Unternehmen"

Auch Mark Mateschitz unterstreicht in der schriftlichen Stellungnahme den geplanten Wachstumskurs. "Rosenbauer ist ein herausragendes Unternehmen mit einer starken Marke und globalem Potenzial." Zu weiteren Informationen waren die beiden Investoren unter Verweis auf eine bestehende Vertraulichkeitsvereinbarung nicht bereit.

Familie hält künftig 34,7 Prozent der Anteile

Rosenbauer selbst hatte Donnerstagmittag bekannt gegeben, dass die österreichische Investorengruppe eine Vereinbarung mit der Rosenbauer Beteiligungsverwaltungs GmbH geschlossen hat. Dort sind die Anteile der Eigentümerfamilie Rosenbauer gebündelt. Die Kapitalerhöhung soll auf Basis eines von der Hauptversammlung genehmigten Kapitals im Ausmaß von 50 Prozent des bestehenden Grundkapitals bis Ende des Jahres stattfinden. In der Vereinbarung hat sich die Robau verpflichtet, 3,4 Millionen Aktien zu 35 Euro je Aktie unter Ausschluss des Bezugsrechts zu zeichnen. Die Zahl der Aktien steigt auf 10,8 Millionen Stück, die Robau hält künftig 33,3 Prozent des Kapitals. Der Anteil der Rosenbauer Beteiligungsverwaltung, bisher mit 51 Prozent Mehrheitseigentümerin, reduziert sich auf rund 34,3 Prozent, sie bleibt aber als Kernaktionärin an Bord. Der Streubesitz sinkt von 43 auf 28,7 Prozent, der Anteil eines französischen institutionellen Investors von 6 auf 4 Prozent. Sebastian Wolf, Geschäftsführer von Rosenbauer, freut sich über "ein starkes österreichisches Konsortium mit umfangreichem Industrie-Know-How und Erfahrung im Management globaler Lieferketten". Er ist zuversichtlich, dass es Rosenbauer mit den eingeleiteten operativen Maßnahmen, dem weiterhin starken Auftragseingang sowie dem neuen Investor gelingen werde, "die Position als Weltmarktführer im Bereich der Feuerwehrausstattung weiter ausbauen".

Rosenbauer drückt Schuldenlast

Die Kapitalerhöhung bedarf noch des Beschlusses des Vorstand und der Genehmigung des Aufsichtsrates. Nötig sind darüber hinaus die Zustimmung der Behörden sowie der Kreditgeber und Gläubiger der von Rosenbauer aufgenommenen Schuldscheindarlehen. Rosenbauer leidet unter einer hohen Schuldenlast, die Nettofinanzverschuldung betrug zuletzt 428 Mill. Euro.

Im abgelaufenen Jahr hatte Rosenbauer wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Gewinn lag bei 1,2 Mill. Euro, nach einem Minus von 22,3 Mill. Euro im Jahr davor. Auch das operative Ergebnis (EBIT) drehte mit 37,5 Mill. Euro wieder ins Plus, nach einem Verlust von 10,6 Mill. Euro im Jahr 2022.

PiMa - so heißt die gemeinsame Firma von Pierer und Mateschitz

Pierer und Mateschitz haben eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft namens PiMa gegründet. Die wiederum hält 67 Prozent an der Robau, über die der Einstieg bei Rosenbauer vollzogen wird. Die restlichen Anteile halten zwei Unternehmen der RLB, 20 Prozent die Raiffeisen Beteiligungsholding GmbH und 13 Prozent die Invest Unternehmensbeteiligungs AG.

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