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Die Spielstätten: Wo finden die Salzburger Festspiele statt?

Die Salzburger Festspiele tragen sich an verschiedenen Orten in der Altstadt und der Umgebung zu. Jede Spielstätte hat ihren eigenen Charme.

Für die Salzburger Festspiele sind 2022 224.933 Karten aufgelegt.
Für die Salzburger Festspiele sind 2022 224.933 Karten aufgelegt.

Großes Festspielhaus: Vom "Klausoleum" zum Klassiktempel

Auf das größtmögliche Festspielpublikum treffen große internationale Opern wie "Aida", "Carmen" und "Il trittico" ("Das Triptychon") im Großen Festspielhaus. Der leicht fächerförmig angelegte Konzertsaal ist bestens für Orchestermusik geeignet. Hier finden Konzerte der Wiener Philharmoniker und bekannter internationaler Spitzenorchester statt.

In den Fünfzigerjahren ist der Mittelstand immer mehr gereist, was sich an den Gästezahlen in Salzburg widergespiegelt hat. Die Salzburger Festspiele wollten mit einem Neubau die Nachfrage nach günstigeren Karten befriedigen. Die bis heute großartige Grundakustik im Großen Festspielhaus ist auf die Pläne des Architekten Clemens Holzmeister zurückzuführen. Diese hat er 1953 vorgelegt. Der Neubau schließt an das bestehende Festspielhaus und die Felsenreitschule an. Der Bau verursachte erhebliche Kosten. Zum Beispiel mussten 55.000 Kubikmeter Felsen aus dem Mönchsberg gesprengt werden. Als Anlehnung an den großen Fürsprecher Josef Klaus wurde das Haus als "Klausoleum" bezeichnet. Vier Jahre nach Baubeginn eröffnete im Juli 1960 das Große Festspielhaus. Die Eröffnungspremiere von "Rosenkavalier" fand unter Herbert von Karajans Leitung statt und begeisterte das Publikum.


Haus für Mozart: Ein Chamäleon mit bewegter Geschichte

Die marmorne Mimenmaske von Jakob Adlhart markiert den Haupteingang des Haus für Mozart. Eine Spielstätte, die schon viele Namen trug: Festspielhaus (1925-1959), Altes Festspielhaus (1960-1962), Kleines Festspielhaus (1963-2004) und seit 2006 Haus für Mozart. Die Spielstätte bietet eine optimale Akustik für die Bühnenwerke von Wolfgang Amadeus Mozart. Hier finden überwiegend Opern und Konzerte statt, denn der Bau eignet sich bestens für Kammermusik und Barockopern.

Teile der Hofstallkaserne wurden 1925 innert vier Monaten zu einem Theatersaal umgestaltet. Mit "Das Salzburger große Welttheater" wurde ein provisorisches Festspielhaus auf dem Grund der Großen Winterreitschule eröffnet. Im Jahr darauf erfolgten Umbauten unter Anweisung von Clemens Holzmeister. Ein Jahr später wurde erneut umgebaut, damit ab 1927 Opern wie "Fidelio" von Ludwig van Beethoven aufgeführt werden konnten. Es folgten abermals Umbauten, die aus dem Gebäude das "Kleine Festspielhaus" machten. Zu den Feierlichkeiten zu Mozarts 250. Geburtstag - dem sogenannten Mozart-Jahr - wurde der Neubau nach den Plänen des Architektenteam Wilhelm Holzbauer und François Valentiny mit der Premiere von "Le nozze di Figaro" (z. Dt. "Die Hochzeit des Figaro" oder "Figaros Hochzeit") 2006 eröffnet.


Felsenreitschule: Eine archaische Kulisse für kühne Theatervisionen

Die dritte Spielstätte an der Hofstallgasse 1 ist die Felsenreitschule. Seit 1926 finden hier Freilichtaufführungen von Schauspielen statt, unter anderem Reinhardts legendäre Inszenierung von Goethes "Faust I". Herbert von Karajan verwandelte 1948 erstmals die Bühne in eine Opernbühne. Innerhalb von zwei Jahren wurde ab 1968 die Felsenreitschule nach Plänen von Clemens Holzmeister umgebaut. Neu gab es eine Unterbühne und eine freitragende Zuschauertribüne. Das mobile Dach wurde 2010-2011 nach den Plänen des Münchner Architekten Erhard Fischer erneuert. 2012 wurde das Bauwerk mit dem Architekturpreis des Landes Salzburg ausgezeichnet.


Domplatz: Auch der Klang der Stadt spielt mit

Die älteste Bischofskirche Österreichs bietet einen eindrucksvollen Hintergrund für die Salzburger Festspiele. Auf dem Domplatz fand 1920 die erste Aufführung von Hugo von Hofmannsthals "Jedermann" statt. Dies aber als Notlösung, weil die Felsenreitschule damals noch nicht fertig gebaut wurde. Der Platz hat sich aber bewährt. Bis heute wird hier bei Schönwetter der "Jedermann" gespielt.

Der geschlossene Platz befindet sich zwischen der fürsterzbischöflichen Residenz und dem Stift St. Peter. Neben der Fassade gibt es Durchgänge, die für Auftritte und Abgänge genutzt werden. Der Platz wird auch im Winter genutzt. Unter anderem findet hier der Salzburger Christkindlmarkt statt.


Landestheater: Ein Spielraum für die Größen des Sprechtheaters

In der Salzburger Altstadt am Makartplatz (rechts der Salzach) besteht seit 1940 das Salzburger Landestheater. Darin finden Schauspiel, Ballett und Musiktheater statt. Das Theater steht unter Denkmalschutz und gehört zum UNESCO-Welterbe Historisches Zentrum der Stadt Salzburg. Wegen Umbauarbeiten finden im Jahr 2022 darin keine Aufführungen der Festspiele statt.

Das erste Theater an diesem Platz eröffnete 1775. 1982 wurde das Gebäude abgerissen und ein Jahr darauf eröffnete am selben Platz das neue Stadttheater. Darin fanden vor allem Opernaufführungen statt. Die Wiener Staatsoper gastierte einige Male mit Mozartopern. 1938 übernahm das Land Salzburg das Stadttheater. Nach einem größeren Umbau wurde 1940 aus dem Stadt- das Landestheater.


SZENE Salzburg: Vom Stadtkino zum multifunktionalen Veranstaltungshaus

Im Zentrum der Salzburger Altstadt befindet sich das SZENE Café auch bekannt als SZENE Lokal. Dieses gehört zum unabhängigen Kulturverein SZENE Salzburg, der seit den späten Sechzigerjahren bekannt für zeitgenössische Bühnenkunst und Musik ist. In den modernen Veranstaltungsräumen mit Teleskopbühne finden zeitgenössische Kunst- und Kulturaufführungen statt.


Mozarteum: Ein Schatzkästchen für die (Kammer-)Musik

Der Große Saal der Universität Mozarteum Salzburg - kurz Mozarteum - dient seit 1921 als Hauptspielstätte für Konzertreihen der Salzburger Festspiele. Der barrierefreie Saal ist für Kammermusik hervorragend geeignet. Bekannt sind auch die von Bernhard Paumgartner initiierten Mozart-Matineen.

Im Mozart-Jubiläumsjahr 1856 gründete sich ein Verein mit dem Ziel, eine Musikschule zu errichten. Diese sollte aus einer Bibliothek, einem Archiv und einem Konzertsaal bestehen. Als Ort entschied man sich für die Villa des ehemaligen Innenministers Josef von Lasser in der Schwarzstraße 28. Nach den Plänen von Richard Berndl wurde von 1910-1914 im Stil des Münchner Späthistorismus umgebaut. Aus dem Konservatorium ging eine Akademie hervor, die sich zum heutigen Mozarteum entwickelt hat.


Pernerinsel: Die Kunstfabrik auf dem Industriegelände

Die Halleiner Pernerinsel ist seit 30 Jahren Spielstätte der Salzburger Festspiele und ist innerhalb 30 Minuten mit dem Auto von der Stadt Salzburg aus zu erreichen. In der Festspielzeit wird in der Halle experimentelles Theater aufgeführt und werden Konzerte mit zeitgenössischer Musik gespielt. Bekannt ist außerdem der zwölfstündige Theatermarathon unter dem Titel "Schlachten!", der von Luk Percevals Deutung der Shakespeare'schen Rosenkriege 1999 aufgeführt wurde.

Nachdem vier Jahrtausende lang in Hallein Salz gewonnen wurde, wurde 1889 der Betrieb eingestellt. Verschiedene Kulturschaffende haben sich dafür eingesetzt, die Sudhalle auf der Salzachinsel in eine Theaterspielstätte zu verwandeln. 1992 und 1998 fanden verschiedene Umbauten statt.

Mehr Informationen zur Geschichte der der Salzburger Festspiele finden Sie hier.

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