Wochenende - Zeit zum Ausgehen, Zeit zum Lesen, nicht zuletzt Zeit für Sex. Ich will jetzt niemandem die Lust nehmen, sondern Ihnen vielmehr Lust auf die Geschichte von Außenpolitik-Redakteurin Stephanie Pack-Homolka machen. Sie hat in anderen Ländern recherchiert, wie es den Frauen und Männern damit geht, dass sie dort per Strafrecht nur mit Zustimmung Sex haben dürfen. Ich kann es förmlich hören, wie Sie gerade etwas länger einatmen. Ist es wirklich nötig, dass wir das per Gesetz regeln? - fragen die einen, die anderen sagen: Endlich kommt das Gesetz, das hilft, Vergewaltigungen zu vermeiden.
Auch Österreich plant, salopp formuliert, dass bei Sexualhandlungen künftig nicht mehr der Grundsatz gilt, ein "Nein heißt Nein", sondern: "Nur Ja heißt Ja". Das bedeutet, dass im Zweifel nicht geprüft werden würde, ob jemand explizit Nein zum Geschlechtsverkehr gesagt hat, sondern ob aktiv zugestimmt wurde.
Das Thema ist komplex, es ist für viele schwierig, manche haben sich bereits eine Meinung gebildet, ohne allzu viele Argumente und Fakten zu kennen. Stephanie Pack-Homolka hat sich Frauen in Belgien gesucht und mit ihnen darüber gesprochen, warum es keinen Vertrag vor dem Sex braucht, obwohl das Gesetz dort die Zustimmung dazu vorsieht. Und sie hat in Schweden recherchiert, wo es nun die ersten Evaluierungen gibt, was das geänderte Sexualstrafrecht gebracht hat. Am Donnerstag hat nun auch das Parlament in Frankreich - bekannt als lustvolle Gesellschaft - beschlossen, dass fehlende Zustimmung künftig ausreichen soll, um eine Tat als Vergewaltigung einzustufen.
Unser Zugang bei den "Salzburger Nachrichten" ist, nicht nur zu berichten, was ist, sondern parallel zu schauen: Wie können wir für unsere Leserschaft mehr als das Offensichtliche, das Erwartbare bringen, wie spannende Gesprächspartnerinnen finden, wie Ihnen mehr Informationen für Ihre Meinungsfindung bieten?
Jetzt bleibt mir nur mehr, Ihnen ein schönes und lustvolles Wochenende zu wünschen.


