"In Jahrhunderten gewachsen, dem Fortschritt geopfert und durch eine glückliche Fügung zu neuem Leben bestimmt!" So präsentieren sich über 100 wieder errichtete bäuerliche Gehöfte und Bauten im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain, das kommenden Sonntag, dem 17. August, das 30. Bestandsjubiläum feiert.
Eine Denkschrift des Gründers und späteren Museumsdirektors Kurt Conrad aus dem Jahr 1972 führte im Dezember 1978 zum Gründungsvertrag zwischen dem Land Salzburg, der Stadtgemeinde Salzburg und dem Grundeigentümer Baron Friedrich Mayr-Melnhof. Nach intensiven Verhandlungen zum Erwerb des Geländes, nach Aufschließungsarbeiten, Abtragungen, Einlagerung und Aufstellung der ersten 20 Objekte konnte das Freilichtmuseum am 29. September 1984 durch Bundespräsident Rudolf Kirchschläger eröffnet werden.
Erste Überlegungen zum Standort wiesen in den Schlosspark von Hellbrunn und in den Naturpark Aigen, ehe das im Landschaftsschutzgebiet Untersberg gelegene 50 Hektar große Freilichtmuseumsgelände in Großgmain als idealer Standort empfohlen wurde. Mit Ablauf des Jahres 1985 trat die Stadtgemeinde Salzburg aus dem Gründungsvertrag aus und übereignete ihren Hälfteanteil dem Land Salzburg, das seit 1. Jänner 1986 Alleineigentümer und Rechtsträger des Freilichtmuseums ist.
Wie das Land Salzburg gliedert sich auch das Freilichtmuseum in fünf Gaue und vermittelt durch verschiedene Hauslandschaften reizvolle Übergänge. 1988 übernahm der Volkskundler Michael Becker die Museumsleitung und öffnete das Museum für verschiedene Veranstaltungen und im Jahreslauf eingebundene Feste. Die Arbeit wurde 1996 mit der Verleihung des Österreichischen Museumspreises belohnt. Seit 2010 "pfeift" es im Freilichtmuseum wenn vom Bahnhof "Flachgau" eine der drei Dieselfeldbahnlokomotiven abfährt - auf einer 1,7 Kilometer langen Eisenbahnstrecke. Besucher können durch den "Tennengau" bis in den "Pongau" reisen und sich im Museumsgasthaus stärken.
Jubiläumsfest: Am Sonntag, 1 7. August, wird das Museumsareal von 12 bis 17 Uhr zur bunten Bühne.