"Wo san denn die lustigen Tanzer, wo san denn die lustigen Buam?"
So heißt es in einem überlieferten Tanzlied, das in der kommenden Woche beim "Maschintanz" auf dem Stehrerhof in Neukirchen an der Vöckla eine arbeitsreiche, aber auch gesellige Woche beschließt.
Seit über 20 Jahren gibt die traditionelle Druschwoche (Eröffnung am Samstag, 14. 9.) Zeugnis über die Lebendigkeit des Freilichtmuseums mit Einblicken in die ländliche Kultur, Brauchtum und Arbeitsweisen vergangener Generationen. Das Dreschmaschinenmuseum führt die Besucher zurück in jene Zeit, in der nach und nach die verschiedenen Dreschmaschinen entstanden sind.
Damit verbunden sind natürlich auch überlieferte Erntemethoden vom Sichelschneiden und Sensenwetzen, vom Mähen mit Pferd und Traktor bis zum kurzlebigen Bindemäher.
Die ersten handgetriebenen Stiftendrescher über verschiedenartigste Breitdrescher bis hin zum Mähdrescher weisen den Weg in unsere Gegenwart.
Eine Dreschmaschine, auch als Dreschkasten bezeichnet, ist ein landwirtschaftliches Gerät zum Ausdreschen von Körnerfrüchten, vor allem von Getreide. Bis zur Erfindung und Einführung hat man mühselig über Wochen mit hölzernen Dreschflegeln gedroschen.
In den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat dann der Mähdrescher auch die Dreschmaschinen verdrängt, die am Anfang mit Dampfmaschinen, später dann von Elektromotoren oder Traktoren angetrieben wurden.
Bei uns hatten die Dreschmaschinen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die größte Verbreitung. Damals sind nach der Getreideernte im Herbst und bis in den Winter hinein Lohnunternehmer von Dorf zu Dorf gefahren, und es hat geheißen - "Da Dampfer kimmt!" Bis aber der Dampfer, der die alte hölzerne Dreschmaschine mit langen Riemen antreibt, pfeift, braucht es natürlich Fachleute und tüchtige Heizer, die das "Werkl" für das Maschinendreschen zum Laufen bringen. Erntezeit und Druschwoche erfordern aber auch im Haus eifriges Werken, Krapfen werden gebacken und vieles ist für den geselligen Teil vorzubereiten.
Den Abschluss des Druschfestes bildet dann ein richtiger "Abdruschtanz" mit lustiger Unterhaltung und alten bäuerlichen Spielen. Boahackln, Oachkatzltratzn, Sternguckn oder Stockschlagn.
■ Im "Hoagascht" bei Servus TV (Freitag, 19.45 Uhr, und Samstag, 15.05 Uhr) führt Bertl Göttl in das Hausruckviertel und zeigt die Erntearbeiten und Vorbereitungen zur Druschwoche auf dem Stehrerhof.
Mit Sichel und Sense, Pferdegespann und Bindemäher und mit dem über einhundert Jahre alten Dampfer.