In einer Zeitungsmeldung des "Kitzbüheler Bothen" aus dem Jahr 1876 ist von einem Pfarrer namens Adolf Triendl überliefert: "Ungefähr im Jahre 1834 kaufte der Hallerwirt Johannes Filzer in Aurach von einem Bauer ein weibliches Kalb um es abzustechen. Das Thier lag schon auf dem Schragen, als sich der Wirth, das wohlgestaltete Kalb noch einmal betrachtend, plötzlich zu einer Aufzucht entschloss. Als es heranwuchs, bemerkte man, dass ihm die Hörner ausblieben." Auch in der Nachzucht kamen teils gehörnte, teils ungehörnte Kälber zur Welt. Diese Laune der Natur begründete die sogenannten Jochberger Hummeln, die heute noch als hornlose Pinzgauer Aufsehen erregen.
Mit Stolz verweist der heutige Hallerwirt Franz Filzer auf seine reinrassige Pinzgauer Herde und auf acht hornlose Jochberger Hummeln. Diese Bezeichnung stammt von der Zugehörigkeit der Hallerwirtsalm zur Gemeinde Jochberg und von den ungefährlichen Hummeln, die über keinen Stachel verfügen. 1929 befasste sich ein Bericht der "Süddeutschen Landwirtschaftlichen Tierzucht" ausführlich mit den hornlosen Pinzgauern und verweist auf die "geradezu auffallende Gutmütigkeit" der hornlosen Tiere, die überdurchschnittliche Milchleistung und das hohe Körpergewicht. Ferner fiel auf, "dass noch niemals auf dem Hofe der Familie Filzer ein Fall von Tuberkulose beobachtet wurde". Nachdem die Rinder in dieser Zeit nicht nur Fleisch und Milch lieferten, sondern auch als Zugtiere eingespannt wurden, waren die hornlosen aber nicht sehr gefragt. Das Ochsenjoch, an dem die zum Ziehen notwendigen Seile und Riemen befestigt wurden, musste nämlich an den Hörnern festgebunden werden.
Heutzutage ist die Hornlosigkeit für Laufställe erwünscht, um Verletzungen zu vermeiden. Eine genetisch bedingte Hornlosigkeit würde das für die Kälber oft schmerzhafte Enthornen vermeiden. Dass die Rasse der Jochberger Hummeln überlebt hat, grenzt nahezu an ein Wunder und ist den Hallerwirtsleuten in Oberaurach zu verdanken. In acht bis zehn bäuerlichen Betrieben in Salzburg und Tirol werden nun hornlose Pinzgauer gezüchtet, die auf den Haller Wasti als Stammvater zurückgehen. Dieser ist am 17. Oktober 1987 geboren und wurde vom Salzburger Rinderzuchtverband angekauft. Sein Sperma wird in der Besamungsanstalt der Landwirtschaftskammer in Kleßheim verwahrt und Züchtern zur Verfügung gestellt.