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Ein krachender Ehrensalut samt Fackeltanz

100 Paare. Ein fantastischer Rahmen. Und ein jährlich wiederkehrender Anlass: Der Fackeltanz wird morgen, Freitag, wieder der glanzvolle Vorspann der Salzburger Festspiele.

Ein krachender Ehrensalut samt Fackeltanz
Ein krachender Ehrensalut samt Fackeltanz

In einem doppelpaarigen Aufzug ziehen morgen rund 100 Tanzpaare auf dem Residenzplatz ein, schreiten beidseitig des Residenzbrunnens den Tanzplatz ab und bilden schließlich um den Brunnen einen Kreis.

Der Salzburger Fackeltanz ist Höhepunkt im Fest zur Festspieleröffnung und knüpft an die großen Bräuche höfischer und mittelalterlicher Zünfte an.

Das Wechseln der Kreisbewegungen zeigt den Unterschied zwischen Licht und Dunkel, wenn die Fackeln abwechselnd nach oben und dann nach unten geschwungen werden. Große und kleine Kreuze wechseln sich mit Gattern, Sonnenkreis und Fackelgruß, wobei den Festspielgästen und Brauchtumsfreunden herzlich Reverenz erwiesen wird.

Diese wird um 16.50 Uhr lautstark hörbar, wenn die Brauchtumsschützen auf der Festung Hohensalzburg, auf dem Mönchsberg und auf dem Kapuzinerberg Aufstellung nehmen und Stadtschützenkommandant Gottfried Grömer das Kommando "Feuer frei" ausspricht.

Der Prangerstutzen ist ja keine Waffe, sondern ein lautstarker Handböller zum Ehrensalut für besondere Festlichkeiten im Jahreskreis. Während man im ganzen Abendland zum Abfeuern dieser Schüsse Böller, Salutkanonen oder Gewehre verwendete, entwickelte sich im Salzburger Flachgau und im angrenzenden Tennengau gegen Ende des 17. Jahrhunderts ein in seiner Form einzigartiges "Schießgerät", der Prangerstutzen.

Der älteste erhaltene Stutzen mit einem Stutzenrohr aus "gerolltem Eisen" wurde im Gemeindebereich von Ebenau aufgefunden und trägt die Jahresprägung 1693.

Im Anschluss an den Schützengruß eröffnen junge Musiktalente des Borromäums den musikalischen Reigen, eine Tanzwerkstatt für Kinder und Jugendliche macht junge Menschen mit Volkstänzen vertraut, das Vokalensemble Hohes C bringt die weite Welt in die Stadt, die ab 21 Uhr von den Klängen der Stadtmusik Salzburg erfüllt ist. Nach einer Reverenz der Salzburger Bürgergarde führen die Hinterschroffenauer Alphornbläser zum großen Bandltanz. Die 24 Tanzpaare sind beim Flechten und Netzen und verschiedenen Reigenfiguren zu bewundern.

Um 22.20 Uhr künden Fanfaren des Bläserensembles der Militärmusik Salzburg unter der Leitung von Gerhard Aigner und des Barockbläserensembles Leopoldskron, geleitet von Josef Forsthuber, vom Glockenturmspiel der Neuen Residenz und von den Arkaden des Doms den Salzburger Fackeltanz an.

Unter der Anleitung von Alexander Wieland zeichnen Tanzpaare der verschiedenen Brauchtumsgruppen aus der Stadt Salzburg und aus dem Umland 13 Figuren mit ihren Fackeln in die Nacht. Begleitet wird der Tanz um den Residenzbrunnen von der Stadtmusik Salzburg, dirigiert von Lorenz Wagenhofer.

Filmische Langzeitaufnahmen - projiziert auf die Großleinwand an der Domfassade - lassen die Gesamtheit der einzelnen beeindruckenden Lichtzeichnungen erkennen.

■ Im "Hoagascht" bei Servus TV (Freitag 19.45 Uhr, Samstag 15.05 Uhr) ist Bertl Göttl mit musikantischen Freunden unterwegs im historischen Chruschtschow-Bus durch das Salzkammergut. Die Reise geht von Kleßheim aus zum Mondsee und an den Wolfgangsee. Kulturell Besonderes wie die Falkensteinkirche und Musikanten aus der Region, wie die Aberseer Musikanten und die Strobler Fozhoblmusi, bereichern diesen "Hoagascht".