"Grob-Schützen-Heil" heißt es am letzten Maiwochenende bzw. am 1. Juni beim großen Jubiläumsfest der Franz Xaver Klaushofer Prangerstutzenschützenkompanie in der Flachgauer Gemeinde Seeham.
Während man in den meisten Ländern zum Abfeuern festlicher Schüsse Böller, Salutkanonen oder Gewehre verwendete, entwickelte sich im Salzburger Flachgau und im angrenzenden Tennengau gegen Ende des 17. Jahrhunderts ein in seiner Form einzigartiges "Schießgerät", der Prangerstutzen.
Im Frühjahr 1948 gab es in der "Franzlbauer-Schottergrube" in Seeham den ersten "Schieß-Unterricht" durch den damaligen Pfarrer Franz Xaver Klaushofer, der den "Urschützen" Josef Oswald, Josef Wallner, Johann Mangelberger und Andreas Rehrl den ersten Umgang mit dem "Prangstutzen" erklärte. Dieser ist ja keine Waffe, sondern ein Schießgerät zum lautstarken Einbegleiten weltlicher und kirchlicher Feste. Klaushofer, ein gebürtiger Faistenauer, kannte von seiner Heimatgemeinde das "losgehende Eisen" und brachte drei Prangerstutzen nach Seeham mit.
Bald darauf wurde im ganzen Flachgau bekannt, dass der Seehamer Pfarrer die kirchlichen Feste sehr feierlich gestaltete und bei der Fronleichnamsprozession "seine Schützen" mitmarschieren und bei den Evangelien kräftig schießen ließ.
Am 31. Mai 1964 kam es zur Gründungsversammlung der Seehamer Prangerschützen, in der Alois Pötzelsberger zum 1. Schützenmeister und Vereinsobmann gewählt wurde.
In seinem Bestreben, das Prangerschützenwesen im gesamten Flachgau zu beleben, begann Pfarrer Klaushofer, selbst Prangstutzen zusammenzubauen und richtete auf dem Dachboden des Pfarrhofes eine eigene Werkstätte ein. Beim feierlichen Jubiläum "50 Jahre Seehamer Prangerstutzenschützen" am 31. Mai und 1. Juni mit Gottesdienst, Festakt, Defilierung und gemütlicher Unterhaltung wird sich der Spruch des legendären Schützenpfarrers wieder bewahrheiten: "Ein Fest muss krachen, rauchen und stinken!"
Das Festprogramm am Sonntag, 1. Juni: 7 Uhr, Weckruf der Seehamer Prangerschützen; ab 8 Uhr Eintreffen der Gäste; 10 Uhr: Festakt mit Festgottesdienst und Fahnenweihe, Ansprachen, Festzug mit Defilierung durch den Ort.