Die kirchlichen Feste rund um die frühlingshaften Prangtage geben Zeugnis unseres christlichen Glaubens und einer lebendigen Volkskultur. Unverzichtbar sind dabei die lautstarken Künder festlicher Freude, die Prangerschützen.
Erste Zeugnisse finden wir in Petitionen an das "hochwohllöbliche Konsistorium" um Schusserlaubnis zu Fronleichnam, Weihnachten und für Prangfeste. In der Stadt Salzburg lässt sich das Reverenz- und Festschießen bis 1628 zurückverfolgen.
Damals wurden zur Domeinweihung donnernde Schüsse abgefeuert. Prangerstutzen, wie sie im Flachgau und dem angrenzenden Tennengau gebräuchlich sind, waren nie Waffen, sondern wie die Handböller Geräte des Lärmbrauchtums.
Die Reinigung eines alten Museumsstücks in Ebenau im Jahre 1990 durch Kustos Franz Höpflinger brachte auf dem vierten Unterfeld des Achtkantrohrs die Jahreszahl 1693 zum Vorschein. Bei diesem Rohr handelt es sich um eine reine Eisenarbeit aus gerolltem Eisen. Zur Zeit der Entstehung der ältesten Prangerstutzen wurden die im Feuer erhitzten Teile durch Hämmern und Pressen zusammengefügt.
Diese Nähte hielten vielfach dem enormen Detonationsdruck nicht stand und die Rohre platzten.
In der Zeit zwischen 1693 und 1770 kam man auf die Idee, um das eiserne Stutzenrohr einen Sicherheitsmantel aus Messing zu legen. Die strengen Vorschriften des Pyrotechnikgesetzes schreiben nun einen Stahlmantel vor. Der überlieferte Spruch: "Ein Fest muss krachen, rauchen und stinken . . .", stammt vom legendären Flachgauer Schützenpfarrer Franz Klaushofer, dem Gründer der Seehamer Prangerstutzenschützen.
"Land und Leute sollen durch unseren Schützenbrauch erfahren, dass eine heilige Festzeit anbricht und alle aufgerufen und eingeladen werden, die Geheimnisse unseres Glaubens rührig mitzufeiern und zu begehen!" So bedankt sich der Salzburger Schützendekan Universitätsprofessor Hans Paarhammer bei den vielen Schützen, die in schöpferischer Treue zu den Prangtagen diesen Brauch hochhalten und der Festgemeinde am Ort ihre starke Stimme verleihen.