SN.AT / Kolumne / Aus der Heimat / Aus der Heimat

Lauern auf den Schnepfenstrich

In die Flachgauer Jägerschaft kommt jetzt Bewegung. Und Bewegung macht durstig. Aber bekanntlich gibt es für jedes Ding eine Lösung.

Viele Traditionen und Bräuche im Jahreskreis haben neben ihren Wurzeln gemeinsame kirchliche und weltliche Bedeutungen.

So ist es auch bei den Fastensonntagen, die vorerst einmal kirchliche Merkmale tragen.

Der erste Fastensonntag - "Invocabit" - steht noch im Zeichen der Fasnacht und wird in unseren westlichen Bundesländern mit dem Abbrennen der Funken, Strohfiguren und Scheiben mit dem reinigenden Feuer in Verbindung gebracht.

Der zweite Fastensonntag - "Reminiscere" - erinnert mit dem Psalm 25,6 an das Teilen und an die Barmherzigkeit des Herrn. "Meine Augen sehen stets auf den Herrn" heißt es am dritten Fastensonntag mit der Bezeichnung "Oculi" und der kommende vierte Fastensonntag "Laetare" steht schon ganz im Zeichen der Vorfreude auf Ostern. Diese Vorfreude spürt man auch in der Flachgauer Jägerschaft, die in diesen Tagen bei Einbruch der Dunkelheit den "Schnepfenstrich" erwartet. Dabei gilt der Spruch: "Reminiscere, putzt die Gewehre; Okuli, da kommen sie; Laetare, das ist das Wahre; Judica, da sind sie auch noch da; Palmarum, Tralarum, Quasimodogeniti - halt, Jäger, halt! Jetzt brüten sie!"

Nachdem die ersten Zugvögel zurückgekehrt sind, Singdrosseln und Stare, ist gewiss, dass in der Dämmerung auch die Waldschnepfen in den Auwäldern und am Rand der Moore streichen werden. Für den Naturbeobachter ein besonderes Balzerlebnis im vorösterlichen Vollmond.

Nach dem "Frohen Sonntag", wie der kommende Fastensonntag heißt, tritt mit "Judica", dem fünften Passionssonntag, das Leiden Christi in den Vordergrund. In Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem heißt es sodann am Palmsonntag "Palmarum, Tralarum", wobei die Palme in der Antike als Zeichen des Lebens, der Hoffnung und des Sieges galt.

Noch ist es aber nicht so weit, und die Fastenzeit als Vorbereitung auf das Osterfest bringt uns manchen selbst auferlegten Verzicht. In den Klöstern vergangener Zeiten bemerkten die Mönche, dass Bier nicht nur gegen den Durst gut war. Man konnte davon sogar satt werden und dadurch die strengen Fastengebote einhalten. Tagelang, manchmal auch wochenlang, durfte in den Klöstern während der Fastenzeit nichts gegessen werden. Nur Getränke waren erlaubt, denn als alter, von Rom erlassener Grundsatz galt: "Flüssiges bricht Fasten nicht!"

Dies unterstreicht auch unser klösterliches Bräustübl mit dem Fastenbier. Stammwürze 12,6 Grad, Alkohol 5,2%, mit bestem Saazer Hopfen natürlich gebraut und in der Fastenzeit zum Genuss empfohlen!