Was wäre, wenn immer mehr Leute plötzlich anstelle von Lärm wieder Musik und Lieder hören möchten? Dieser Frage begegnet die Pinzgauer Musikantenfamilie Haitzmann mit den unterschiedlichsten Aktivitäten und gibt Antworten und Hilfen bei vielen Problemen unserer Zeit.
Anni Haitzmann ist Lehrerin am Sonderpädagogischen Zentrum (SPZ) in Saalfelden und Mutter von vier Kindern: Sunhild, Simon, Manuel und Matteo. Zur Familie gehören auch Verena, die zukünftige Schwiegertochter, und Enkel Stefan.
Daheim sind die Vollblutmusikanten in Reith bei Unken, wo man sich, unterwegs auf unterschiedlichsten Wegen, immer wieder trifft.
"Es geht um Spuren, die wir hinterlassen, und solche, die wir finden, verfolgen, die verloren gehen, wieder entdeckt werden. Spuren, die bedeutsam sind, besonders und nachhaltig!" So beschreibt Anni Haitzmann, die Begründerin der TONspuren am Asitz, die Beweggründe ihrer Aktivitäten, die sie heuer mit einer Pinzgauer Schülergruppe nach Ostgrönland führte.
Alkoholmissbrauch und die hohe Selbstmordrate bestimmen dort das Leben vieler junger Inuit. Um ihnen vor Augen zu führen, dass sich das Leben und das Lernen lohnen, bemüht sich der Südtiroler Rudolf Kaneider um einen Schüleraustausch, der auch Jugendlichen aus dem SPZ Saalfelden Hilfen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung verspricht. Dass dabei unsere Volksmusik spielerische Verbindungen schafft, ist bei Familie Haitzmann selbstverständlich.
Simon ist nach seinem Volksmusikstudium (Harmonika, Hackbrett) am Mozarteum Salzburg Musiklehrer, Kapellmeister der Musikkapelle Unken und des Jungen Blasorchesters Saalachtal. Sunhild ist Bäuerin in Bayern und vermittelt Kindern erste musikalische Schritte. Manuel fand seinen musikantischen Ursprung bei der Musikkapelle Unken, studierte Posaune am Konservatorium in Bregenz, besticht bei der Holzfrei-Böhmischen am Bariton und spielt Posaune beim Big Band Club Dornbirn.
Matteo, der Jüngste der Familie Haitzmann, entschied sich im Kindesalter für die Geige und hat mit "Alma" eine Gruppe gefunden, die Volksmusik zeitgemäß interpretiert. Alma sind fünf junge Menschen, aus deren Leben Volksmusik seit jeher nicht wegzudenken ist. Allesamt in musizierenden Familien aufgewachsen, spielte die Auseinandersetzung mit traditioneller Musik von Kindesbeinen an eine ebenso große Rolle wie Zur-Schule-Gehen oder Radfahren.
Dabei liegt ihnen Tradition ebenso am Herzen wie Improvisation und die damit einhergehende Innovation, weil sich Volksmusik immer ihrer Zeit und den in ihr lebenden Menschen anpasst. So ergibt sich auch das breit gefächerte Repertoire der Gruppe, welches mit großer Sorgfalt ausgewählt wird, und sich von uralten traditionellen Melodien, Jodlern und Liedern über Eigenkompositionen sowie neue Arrangements von bereits Bekanntem erstreckt.