Noch zeigt sich die Natur winterlich und trotzdem heißt es für den heutigen Tag: "Peterstag und Damian, hängt der ganze Frühling dran!" Die Tage werden merklich länger, die ersten Fastenvorsätze bringen eine sprichwörtliche "Erleichterung" und auf den Skipisten tummeln sich bunte Gestalten.
Die Mode ist auffallend und leuchtend, und auch im täglichen Leben kommt wieder mehr Farbe ins Spiel. Wie in den vergangenen Jahrhunderten in der Arbeitskleidung, bei Vorhängen und Bettzeug üblich, finden sich auch in unserer Zeit kleidsame Blautöne in Hemden, Blusen, Dirndlkleidern und Jeans. Auch der Ausdruck der "Schönfärberei" ist allseits bekannt und hat seinen Ursprung in leuchtend schönen Farben. Im 14. Jahrhundert lösten sich die Färber von den Tuchscherern und Webern, um eigene Zünfte zu bilden. So gab es Graufärber für den Loden, Schwarz- oder Schlichtfärber für das einfärbige Schwarz und Blau- und Schönfärber.
Diese färbten mit leuchtenden, teuren Farben, die nur für hochwertige Stoffe verwendet wurden. Manchmal wurde aber billiger Stoff mit teuren Farben "aufgewertet". Daher kommt die Redensart von der "Schönfärberei". Seit dem 17. Jahrhundert wurden einheimische Färberpflanzen durch das qualitativ hochwertigere Indigo, das vor allem aus Kalkutta über England zu uns kam, ersetzt. Aus dieser Zeit stammt der bei uns ebenfalls geläufige Begriff "blauer Montag". Zu Wochenbeginn wurde das Färbegut "ausgehängt" und es entstand durch Oxidation an der frischen Luft die blaue Indigofarbe. Das heißt, die Färbergesellen machten am Montag das Indigoblau oder vereinfacht eben "blau". Der erste Blaudruck wurde 1690 von Jeremias Neuhof in Augsburg hergestellt, eine Technik, die sich rasch als "Kunst der armen Leute" bis in unsere Gegend verbreitete.
Gedruckt wurde in einem Reservedruck-Verfahren. Auf die Ornamente des kunstvoll gestochenen Models wurde der Papp aufgetragen und mit dem Model auf den Stoff gedruckt. Dann wurde der ganze Stoff gleichmäßig eingefärbt, wobei die Stellen mit dem Papp weiß blieben. Zuletzt wurde der Papp aus dem Stoff heraus gewaschen und es entstanden die für den Blaudruck typischen feinen Muster auf blauem Grund. Während die ledernen Hosen bis zum 18. Jahrhundert meist naturgelb waren, kennen wir seit 150 Jahren auch die "altschwarze" Trachtenhose.
Kaiser Franz Josef wurde von der Salzburger Firma Jahn-Markl mit Gamshäuten beliefert und erbat sich, das Leder so zu bearbeiten, dass die neue Hose schon etwas abgetragen wirke. So entstand der Begriff "altschwarz", der im vergangenen Jahrhundert vielfach die Lederhosenfarbe bestimmte.
