Steirische, Hackbrett und Zither, urbäuerliche Volksmusikinstrumente am Mozarteum?
Eine eher sonderbare Frage, die vor rund 25 Jahren in Salzburger Volksmusikkreisen diskutiert wurde. Es ging um die Ausbildung zum freien Musiklehrer und damit um die Möglichkeit für talentierte junge Volksmusikantinnen und Musikanten, eine berufliche Zukunft zu sichern und zugleich Kenntnisse über Geschichte und Besonderheiten der alpenländischen und europäischen Volksmusik zu vermitteln.
Auf Initiative des Salzburger VolksLiedWerks, vornehmlich des damaligen geschäftsführenden Vorsitzenden Harald Dengg, wurde 1992 an der Hochschule für Musik "Mozarteum" ein acht Semester umfassender Lehrgang für alpenländische Volksmusik eingerichtet, der sich in seinen Lehrveranstaltungen nach dem Studienplan für Instrumental-(Gesangs-)Pädagogik ausrichtete und vorerst als außerordentliches Studium angeboten wurde.
Eine namhafte Unterstützung kam von den Verantwortlichen des Salzburger Musikschulwerks, der Hochschule für Musik, und im finanziellen Bereich seitens der Salzburger Landesregierung.
Die Ausbildung zum Lehrer für Volksmusik umfasst nunmehr alle zentralen Lehrveranstaltungen des künstlerischen, pädagogischen, musiktheoretischen und musikgeschichtlichen Unterrichts.
Weitere Unterrichtsziele sind die Vermittlung eines Fachwissens zur alpenländischen und europäischen Volksmusik, das Wecken der Bereitschaft zu kritischem Nachdenken und das Setzen von Impulsen für Volksmusik und Volksmusikforschung.
Seit 2006 werden diese Zielsetzungen durch das Curriculum der Instrumental-(Gesangs-)Pädagogik umgesetzt. Thomas Hochradner leitet die zuständige Curricularkommission, betreut die wissenschaftliche Ausbildung und wird in künstlerischen Fragen von Anton Gmachl unterstützt.
Damit ist wohl auch die musikantische Frage angesprochen, von der ja unsere Volksmusik als Gebrauchs- und Tanzmusik lebt.
Anton Gmachl ist ja selbst ein begnadeter Tanzlmusikant und hat vor wenigen Tagen beim 127. Sänger- und Musikantentreffen beim Stanglwirt in Going mit der Rotofenmusi Gäste und Freunde begeistert.
Dabei waren auch etliche Absolventen, die als Musiklehrer am Musikum Salzburg, an verschiedenen Musikschulwerken der Bundesländer und Musikschulen in Bayern tätig sind.
Studierende und Absolventen sind auch gern gesehene Referenten bei Volksmusikseminaren und selbst in den verschiedensten Ensembles aktiv.
Mit einem Bachelorstudium (acht Semester) wird die Lehrbefähigung an Musikschulen erreicht, ein Masterstudium (vier Semester) führt zur vollen akademischen Reife.
■ Morgen, Freitag, 15. Nov., wird im Solitär der Universität Mozarteum ab 19 Uhr gebührend gefeiert und anschließend zu offenem Tanz, Singen und Musizieren geladen. Rektor Reinhard von Gutzeit wird zunächst die Gäste begrüßen, auch die Landespolitik ist vertreten, im Anschluss warten die Studierenden mit feinster Volksmusik auf. Maria Walcher führt durch den Abend.