Nachfahren von Siedlern aus dem bayerischen Raum, vornehmlich aus dem Kloster Benediktbeuren, kamen im 16. Jahrhundert als Waldarbeiter und Zimmerer in die Gegend von Verona und haben sich in den Lessinischen Alpen sesshaft gemacht, die dicht bewaldeten Hänge gerodet und Almhütten gebaut. Die Republik Venedig hat zu dieser Zeit mit 24 Wachposten die Höhen kontrolliert und dabei auch die Siedler mit dem Gebrauch von Schießpulver vertraut gemacht.
Aus alten Büchsen haben sich die heutigen Böller entwickelt, die so wie bei uns von weltlichen und kirchlichen Festen künden. Der Prangerstutzen ist ja keine Waffe, sondern ein lautstarker Handböller zum Auftakt besonderer Festlichkeiten im Jahreskreis. In der Stadt Salzburg lässt sich das Reverenz- und Festschießen bis zum Jahr 1628 zurückverfolgen. Damals hat man zur Domeinweihung donnernde Schüsse abgefeuert. Während man üblicherweise für Salutschüsse Böller, Kanonen oder Gewehre verwendet, hat sich dafür im Salzburger Flachgau gegen Ende des 17. Jahrhunderts ein einzigartiges Schießgerät entwickelt. Seit 1960 werden in einer kleinen Werkstatt in Berndorf von Sepp Reichl sen. auch heute noch kunstvolle Prangerstutzen hergestellt, ein Büchsenmachergewerbe, das mittlerweile auch von Sohn Sepp Reichl jun. fachkundig unterstützt wird. Mit eisernem Willen und gegen Widerstand hat sich Sepp Reichl seine meisterlichen Kenntnisse erarbeitet und so werden sogar die massiven Messingläufe und die prunkvollen Beschläge für die Stutzen in der hauseigenen Gießerei angefertigt. Der älteste Stutzen befindet sich in der Gemeinde Ebenau und trägt auf dem vierten Unterfeld des Achtkantrohrs die Jahreszahl 1693. Seit über 20 Jahren haben die Salzburger Festungsprangerstutzenschützen eine Partnerschaft mit den Trombini aus dem kleinen Bergdorf San Bortolo delle Montagne, einem Ortsteil der Gemeinde Selva di Progno in der Nähe von Verona.
1976 hat man die Associazione de Trombini di San Bortolomeo delle Montagne gegründet - eine Schützenformation, die in dieser Art in Italien und wahrscheinlich weltweit einzigartig ist.
