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"Und a neus Liadl singat"

Die Geschwister Röpfl bereichern die Volksmusik mit ihrem ganz speziellen Klang. Und das bereits in dritter Generation.

Ihre gemalten Glückwunschkarten an besondere Freunde sind einzigartig. Das von ihr verfasste Glückwunschlied von vielen Gruppen gern gesungen. Der geschwisterliche Dreigesang Vorbild im gesamten Alpenland.

Die Rede ist von den Geschwistern Röpfl und von Marianne Böckl, die im Oktober 2011 ihren 80. Geburtstag feierte. Als Krönung ihres schöpferischen Lebens erhielt Marianne Böckl, gemeinsam mit Kathi Greinsberger von den legendären Fischbachauer Sängerinnen, 2006 den Tobi-Reiser-Preis für herausragende volkskulturelle Leistungen.

Damit ist auch die enge Verbindung zu Salzburg gewürdigt, die uns heute noch im volkskulturellen Gleichklang verbindet. Die beiden Sängerinnen aus Fischbachau pflegten nicht nur mit ihrem Singen über Jahrzehnte eine spezielle Form des Dreigesangs, sondern schufen aus ihrer Begabung heraus neue Lieder, die allgemein Verbreitung fanden.

Im Jahre 1959 fingen die drei Röpfl-Geschwister - Leni, Hardl und Marianne - im Bergarbeiterdorf Hausham zu singen an. Aufgrund hervorragender Vorbilder fiel es nicht schwer, die richtige Liedauswahl zu treffen und mit dem richtigen Gespür wagte man sich über eigene Texte und Melodien. So entstanden eine Reihe unverkennbarer "Röpfl-Lieder", die 1997 vom Bezirk Oberbayern im "Röpfl-Liederbüchl" herausgegeben wurden: "Berg und Tal werdn schö staad aper" (Marianne Böckl 1976), "Büabei, paß auf, was I da sag" (Marlene Lindmair 1970) u. v. a. Neben dem legendären Gesang der Geschwister Röpfl sang Marianne mit ihren Töchtern Marlene und Heidi als Großschwaiger Dreigesang, benannt nach einem Bauernhof, auf dem sie lange Zeit wohnten. Auch in dieser Gruppe entstanden neue Lieder, die von anderen Gesangsgruppen gern übernommen wurden.

So z. B. das Lied "Und a neus Liadei singat i gern". Nach dem Tod der Schwester Leni, die 1986 auf der Heimfahrt nach einer Probe bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, tragen Marianne Böckl mit Tochter Marlene und Hardl das Liedgut als Röpfl Dreigesang weiter.

Marianne ist auch gefragte Malerin von Schützenscheiben und urbayerischen Ausdrucksformen und erlebt mit Stolz den "Röpfl-Klang" in dritter Generation mit ihren Enkeltöchtern Konstanze und Simone im Lindmaier Dreigesang. Dazu gibt es noch einen Röpfl Männergesang, in dem sich Hardl gelegentlich mit seinen Söhnen zusammenfindet.