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Wenn Knappen tanzen

Von Knappen-, Schwert- und Fackeltänzern: Seit dem 15. und 16. Jahrhundert wird in Stadt und Land Salzburg mit festlichen Tänzen Reverenz erwiesen.

Wenn Knappen tanzen
Wenn Knappen tanzen
"I spring herein mit Trippen und Trappen, mit meiner Schalknarren-Kappen,
wia da Hahn auf d’ Henn,
wia da Staub auf ’n Tenn."

So beginnt der Schalknarr das bäuerliche Rüpelspiel, das dem Schwerttanz in Böckstein vorangeht. Auch am Halleiner Dürrnberg ist seit rund 500 Jahren ein Schwerttanz überliefert, der eng mit der Salzburger Salinenindustrie und dem Bergbau verknüpft ist. Es handelt sich dabei um einen in der mittelalterlichen Tradition der Handwerker und Standestänze wurzelnden Reigen- und Kettentanz, der ursprünglich von Bergknappen an Berufsfesten und anderen Ehrentagen aufgeführt worden ist.

Das seit dem Jahre 1405 verbriefte Waffenrecht erlaubte den Bergknappen das Tragen von Schwertern, das sonst keinem Berufsstand gewährt wurde. Erste Spuren im Gasteiner Tal sind aus dem Jahre 1631 überliefert.

Im Historischen Schützentanz von St. Jakob, der seit 1738 aufgeführt wird, vermischt sich der überlieferte Schwerttanz mit dem Brauch der Prangerschützen, die ihre Wurzeln im festlichen Gepränge haben. Verbunden mit der frommen Legende, dass der heilige Jakobus die Gegend aufgesucht hat, entwickelt sich ein eigenartiger Figurenreigen mit Referenz, Schlangltanz, Kreuz und Turm, der symbolisch von den Schützen verteidigt wird.

Das nächste "Glückauf" ist beim morgigen Fest zur Festspieleröffnung mit einem sorgenvollen Blick zum Himmel über der Stadt Salzburg verbunden.

In einem doppelpaarigen Aufzug ziehen rund 100 Tanzpaare auf dem Residenzplatz ein, schreiten beidseitig des Residenzbrunnens den Tanzplatz ab und bilden schließlich um den Brunnen einen Kreis. Der Salzburger Fackeltanz ist Höhepunkt im Fest zur Festspieleröffnung und knüpft an die großen Bräuche höfischer und mittelalterlicher Zünfte an.

Das Wechseln der Kreisbewegungen zeigt den Unterschied zwischen Licht und Dunkel, wenn die Fackeln abwechselnd nach oben und dann nach unten geschwungen werden. Große und kleine Kreuze wechseln sich mit Gattern, Sonnenkreis und Fackelgruß, wobei den Festspielgästen und Brauchtumsfreunden herzlich Reverenz erwiesen wird.